Mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests können Fragen rund um das Thema Rabattarten und Boni mit folgenden Schwerpunkten geübt werden:
Bitte beachten Sie: Die einzelnen Aufgaben werden zur Laufzeit generiert. Dabei gibt es zu jeder Frage mehrere sprachlich und inhaltlich unterschiedliche Varianten. Das heißt, dass sich die Tests beim wiederholten Üben unterscheiden. Es ändert sich die Reihenfolge der Fragen, die Reihenfolge der Distraktoren in der jeweiligen Frage und es gibt unterschiedliche Formulierungen der Fragen und der Distraktoren. Es hat also keinen Sinn, sich zu merken, dass bei Frage 1 die Antwort 2 richtig ist usw., sondern man muss jedes Mal die Fragestellung neu erfassen und beantworten.
Zu den einzelnen Antworten erhalten Sie bei der Kontrolle weiterführende Erläuterungen.
Entsprechend der Definition ist ein Rabatt ein Preisnachlass auf einem Listenpreis (Listeneinkaufs- oder Listenverkaufspreis).
Im Rahmen des Marketings wird die unterschiedliche Ausgestaltung der Rabatte im Verkauf als Rabattpolitik bezeichnet. Sie ist ein Teil der Preispolitik.
Ziele der Rabattpolitik im Marketing sind nach Meffert (vgl. Meffert, H.: Marketing, Wiesbaden, 9. Auflage, 2000, S. 583):
Wie hoch ein Rabatt bzw. die optimale Rabatthöhe ist, hängt von einer Analyse des Kundenkaufverhaltens ab und unterscheidet sich oft deutlich zwischen einzelnen Branchen.
Folgende Rabattarten werden u. a. in der Literatur thematisiert:
Bei einem Mengenrabatt erhält ein Kunde einen Rabatt beim Kauf einer vorab vereinbarten Bestellmenge in einem bestimmten Zeitraum. Ziel für den Verkäufer ist es, dass die Kunden aufgrund der Sparmöglichkeiten ihre Bestellmengen erhöhen. Durch die Steigerung der Absatzmenge kann der Verkäufer die Vertriebskosten auf mehr verkaufte Produkte umlegen, so dass er die einzelnen Produkte günstiger anbieten kann. Zudem kann er dadurch seinerseits bei der Beschaffung Mengenvorteile ausnutzen.
Der Mengenrabatt kann in seiner Höhe unabhängig von der Beschaffungshöhe immer gleich sein; er kann jedoch auch mit der Absatzmenge steigen (so genannter Staffelrabatt). In der Praxis steigt der Rabatt mit dem Bezug größerer Mengen oft überproportional an (siehe auch: Meffert, H.: Marketing, a. a. O., S. 588).
Beispiel: Staffelrabatt
Die Möbelfabrik Wurm möchte eine größere Menge der Möbelpolitur verkaufen. Hierzu bietet sie den Kunden einen Staffelrabatt an:
bei Abnahme von | 5 Stück | 5 % Mengenrabatt |
10 Stück | 8 % Mengenrabatt | |
20 Stück | 13 % Mengenrabatt |
Bei einem Zeitrabatt erhält der Kunde zu einem bestimmten Zeitpunkt einen Rabatt. Der Zeitpunkt kann sich sowohl auf die Bestellung als auch auf die Annahme beziehen. Für den Verkäufer hat der Zeitrabatt den Vorteil, dass er die Verkäufe zu bestimmten Zeiten steigern kann (z. B. Lagerräumung bei Aufgabe einer Filiale, Verkauf von Sommerware im Herbst etc.).
Als eine Saison bezeichnet man einen bestimmten Zeitraum innerhalb eines Jahres (z. B. Winter, Frühling, Sommer und Herbst). Innerhalb dieser Zeiten wird zur Lagerräumung oder zum Abschluss einer Saison oftmals ein so genannter Saisonrabatt eingeräumt.
Beispiel: Sommerschlussverkauf
Der Modehändler Style GmbH möchte im Herbst das Lager von Sommermodeartikel, wie zum Beispiel die kurzen Sommerhosen für Männer, räumen. Er benötigt den Platz für die neuen Wintermodeartikel. Hierzu soll es für alle Sommerartikel zum Sommerabschluss einen Saisonrabatt in Höhe von 20 % geben.
Der Frühbucherrabatt spielt insbesondere in der Reisebranche eine besondere Rolle. Wird eine Reise lange vor Antritt der Reise gebucht, so kann der Kunde einen Frühbucherrabatt erhalten. Für den Verkäufer erhöht sich durch das rechtzeitige Buchen die Planungssicherheit für das Organisieren der Reise.
Beispiel: Frühbucherrabatt
Das Reisebüro Ocean Tours bietet für seine Kreuzfahrten einen Rabatt in Höhe von 20 % an, wenn die Reise mindestens ein Jahr vor Antritt der Reise gebucht wird.
Wird einem Kunden bei einem neuen Produkt für einen vorab festgelegten Zeitraum ein Rabatt gegeben, so wird dieser als Einführungsrabatt bezeichnet.
Beispiel: Einführungsrabatt
Die Möbelfabrik Wurm möchte in Zukunft Schreibtische verkaufen. Um die Neuerung bei den Kunden zu bewerben, wird für zwei Monate ein Einführungsrabatt in Höhe von 20 % beim Kauf eines Schreibtisches gegeben.
Bei besonderen Verkaufsaktionen (z. B. bei der Neueröffnung eines Geschäfts, bei einer besonderen Aktion zum Schulanfang oder zum 50-jährigen Jubiläum des Unternehmens) kann es für einen bestimmten Zeitraum einen so genannten Aktionsrabatt geben.
Beispiel: Aktionsrabatt
Die Möbelfabrik Wurm möchte zum 60-jährigen Bestehen des Unternehmens für drei Monate einen Aktionsrabatt in Höhe von 30 % geben.
Eine besondere Form des Aktionsrabatts ist der so genannte Auslaufrabatt. Dieser wird Kunden beim Kauf eines Produktes gegeben, das in kurzer Zeit nicht mehr im Sortiment bzw. Programm ist.
Treuerabatte werden als Belohnung für längere Geschäftsbeziehungen vergeben.
Lange Geschäftsbeziehungen benötigen weniger Betreuung, Bewerbung und Beratung und senken im Handel die Kosten, wodurch ein Treuerabatt seine Berechtigung findet.
Beispiel: Treuerabatt
Die Möbelfabrik Wurm vergibt an alle Kunden, die regelmäßig über die letzten 10 Jahre bestellt haben, auf alle zukünftigen Bestellungen einen regelmäßigen Treuerabatt in Höhe von 8 %.
Ein Wiederverkäuferrabatt erhöht für den Einzel- bzw. Großhandel die Handelsspanne und sichert so den Käufern (Groß- oder Einzelhändler) einen angemessenen Gewinn (vgl. Handelsspanne im Lernnetz24, Goldesel, Thema 4.6 und 5.6). Gegeben wird der Wiederverkäuferrabatt in der Regel von einem Hersteller von Waren (z. B. einem Industriebetrieb).
Beispiel: Wiederverkäuferrabatt
Die Möbelfabrik Wurm verkauft Möbel an einen Großhändler. Dieser erhält einen Wiederverkäuferrabatt für den Weiterverkauf der Möbel an verschiedene Einzelhändler.
Bei den so genannten Funktionsrabatten erhält der Abnehmer von Waren für die Übernahme bestimmter Leistungen einen Rabatt.
Beispiel: Rabatt für Abpacken
Die Möbelfabrik Wurm liefert an bestimmte Händler Möbelpolitur in 40-Liter-Flaschen. Die Käufer füllen ihrerseits die Möbelpolitur in kleine Flaschen für die Endverbraucher ab. Hierfür erhalten die Käufer von der Möbelfabrik Wurm einen Funktionsrabatt.
Eine weitere Möglichkeit für die Vergabe eines Funktionsrabattes könnte darin bestehen, dass der Käufer für das zu verkaufende Produkt wirbt und hierfür durch eine Rabatt belohnt wird. Dies gilt auch für eine vom Verkäufer gewünschte Warenpräsentation.
Beispiel: Rabatt für Werbung
Die Möbelfabrik Wurm verkauft Badschränke an den Einzelhändler Möbel-Sauber mit einem Funktionsrabatt in Höhe von 10 %. Dafür verpflichtet sich der Einzelhändler den Badschrank mit Hilfe von Plakaten im Schaufenster zu bewerben.
Die Höhe der Funktionsrabatte richtet sich nach den handelsüblichen Geflogenheiten, (vgl. Meffert, H:, Marketing, a. a. O., S. 585).
Bei einem Personalrabatt erhalten Mitarbeiter im eigenen Unternehmen Rabatte beim Einkauf von Waren des eigenen Programms und/oder Sortiments. Personalrabatte sind ein Mittel der Personalpolitik, um die eigenen Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden.
Beispiel: Personalrabatt
Die Möbelfabrik Wurm gewährt allen Mitarbeitern auf alle Produkte des eigenen Produktionsprogramms einen Personalrabatt in Höhe von 20 %.
Gruppenbezogene Rabatte werden besonderen Personengruppen gewährt, welche das Unternehmen besonders bewerben möchte.
Beispiel: Lehrerrabatt
Lehrer erhalten in der Regel einen gruppenbezogenen Rabatt bei Schulbüchern. Die Schulbuchverlage hoffen, dass die Lehrer ihre Bücher in den Klassen weiterempfehlen.
Gruppenbezogene Rabatte gibt es zum Beispiel für Schüler im Kino. Auch bei Senioren werden oft gruppenbezogene Ermäßigungen gewährt.
Bei einem Naturalrabatt wird der Rabatt nicht "direkt" in monetärer (also geldlicher) Form gegeben, sondern in Form von zusätzlicher Ware.
Bei der Dreingabe wird ein Teil der in Rechnung gestellten Waren nicht berechnet. Sie sind dann der Rabatt.
Beispiel: Dreingabe
Der Bauunternehmer Hochbau Schulz e. Kfm. bestellt 20 Tonnen Sand. Berechnet werden durch den Lieferanten nur 16 Tonnen Sand, obwohl 20 Tonnen Sand geliefert werden. 4 Tonnen Sand sind ein Naturalrabatt in Form einer Dreingabe.
Bei einer Draufgabe wird über die bestellte Ware noch zusätzlich Ware geliefert. Diese Mehrlieferung wird nicht in Rechnung gestellt; sie ist ein Naturalrabatt in Form einer Draufgabe.
Beispiel: Draufgabe
Der Bauunternehmer Hochbau Schulz e. Kfm. bestellt 20 Tonnen Sand. Geliefert werden dem Bauunternehmer 22 Tonnen Sand, wobei die zusätzlichen zwei Tonnen durch den Lieferanten nicht berechnet werden. Die zwei Tonnen Sand sind ein Naturalrabatt in Form einer Draufgabe.
Wird ein Rabatt nachträglich gewährt, so spricht man von einem Bonus (z. B. von Lieferanten gewährter Bonus auf den vom Kunden getätigten Umsatz eines Jahres (so genannte Umsatzrückvergütung)). Bekannt sind zum Beispiel die Bonussysteme Payback und Miles & More.
Viel Erfolg beim Üben.