Hinweise zum Thema: 1.1.1 Substantiv: Genus

In den Übungen ist das Genus von jeweils 20 Substantiven zu bestimmen. Dazu ist für Substantive, die eine Singularform haben, der entsprechende Button mit dem bestimmten Artikel der, die, das anzuklicken. Für Pluraliatantum (Substantive, die nur im Plural gebraucht werden wie zum Beispiel Eltern, Ferien, Alpen, Masern) ist der Button die (Plural) anzuklicken.

Dabei sind die Substantive thematisch gruppiert (Personen, Schule, Freizeit usw.). Die thematische Gruppierung entspricht nicht den weiter unten angeführten bestimmten Sachgruppen von Substantiven, die beim Erlernen des Genus hilfreich sein können. Gäbe es zu jeder dieser Sachgruppen spezielle Übungen, wäre häufig nur ein Genus zu bestimmen, was nicht besonders motivierend wäre.

Die Übungen dürften Muttersprachlern recht einfach erscheinen, die Zielgruppe sind eher Nichtmuttersprachler, die Deutsch als Fremdsprache lernen.

Zur Erinnerung

Substantive gehören zu den flektierbaren (= veränderbaren) Wortarten, es gibt also unterschiedliche Formen ein und desselben Wortes, zum Beispiel der Mann, des Mannes, die Männer; die Frau, die Frauen, der Frauen.

Man erkennt Substantive an den Merkmalen Genus (grammatisches Geschlecht), Numerus (Singular/Plural) und Kasus (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ). Die Kasusänderung nennt man Deklination. Des Weiteren sind Substantive attributfähig, wobei sich das vorangestellte Attribut entsprechend dem Genus, Numerus und Kasus ändert, und Substantive können durch die entsprechenden Personalpronomen (er, sie, es usw.) ersetzt werden.

Bei Substantiven unterscheidet man nach Konkreta und Abstrakta. Konkreta (Singular: das Konkretum) bezeichnen etwas Gegenständliches, weshalb man sie auch Gegenstandswörter nennt, zum Beispiel der Mensch, der Mann, die Frau, das Kind, das Haus, das Brot, der Wein. Abstrakta (Singular: das Abstraktum) bezeichnen etwas Nichtgegenständliches, etwas Gedachtes, etwas Abstrahiertes, weshalb man sie auch Begriffswörter nennt, zum Beispiel der Geist, die Vernunft, der Schlag, das Leben, die Freiheit, der Frieden, die Liebe, die Freundschaft, die Grammatik, das Jahr.

Substantiv: Genus

Das Genus (= grammatisches Geschlecht) ist eine Besonderheit der Substantive.

Beim Genus unterscheidet man:

Maskulinum (männliches Geschlecht):

• der Mann, der Baum, der Berg, der Montag, der Besitz

Femininum (weibliches Geschlecht):

• die Frau, die Blume, die Insel, die Woche, die Schönheit

Neutrum (neutrales Geschlecht = weder männlich noch weiblich):

• das Kind, das Junge, das Spielzeug, das Tal, das Fest, das Spiel

Das grammatische Geschlecht entspricht im Allgemeinen nicht dem natürlichen Geschlecht, da alle Substantive, die keine Lebewesen bezeichnen, auch kein natürliches Geschlecht haben.

Zwar stimmen insbesondere bei Substantiven zur Bezeichnung von Personen grammatisches und natürliches Geschlecht überein (der Vater, die Mutter, der Sohn, die Tochter, der Bruder, die Schwester usw.), aber auch da gibt es Ausnahmen wie:

• das Kind - die Bedeutungskomponente für das natürliche Geschlecht ist im Wort nicht enthalten, man sagt auch nicht markiert,
• das Mädchen, das Büblein - das natürliche Geschlecht ist zwar markiert, das grammatische Geschlecht wird aber durch die Verkleinerungsform bestimmt,
• die Geschwister - das Substantiv gibt es nur im Plural, das natürliche Geschlecht ist nicht markiert,
• aber: die Gebrüder - gibt es zwar auch nur im Plural, das natürliche Geschlecht ist hingegen markiert.

Weitere Beispiele, bei denen das natürliche Geschlecht nicht markiert ist, sind der Mensch, die Person, das Mitglied.

Eine weitere große Gruppe von Substantiven, bei denen das natürliche Geschlecht nicht markiert ist, sind Wortbildungen mit Suffixen wie der Täter, der Praktikant, der Maschinist. So ist der Täter, jemand bzw. eine Person, die etwas getan hat. Solange diese Person nicht konkret bekannt ist, kann ihr natürliches Geschlecht auch nicht benannt werden. Dass diese Suffixe das grammatische Geschlecht als männlich markieren, hat keine Aussagekraft für das natürliche Geschlecht.

Bei dieser Gruppe von Substantiven kann das natürliche Geschlecht durch das Suffix -in markiert werden: die Täterin ist eine weibliche Person, wohingegen der Täter ohne Kontext kein natürliches Geschlecht für die genannte Person ableiten lässt.

Übrigens: Es gibt den Lehrerberuf, aber nicht den Lehrerinnenberuf, sowohl männliche als auch weibliche Studenten studieren an der Universität dieselben Inhalte.

Das grammatische Geschlecht kann sogar dem natürlichen Geschlecht widersprechen, was aber sehr selten ist. Beispiele dafür sind:

• der Weisel = die Bienenkönigin, die Drohne = männliche Arbeitsbiene

Beim Lernen des Genus von Substantiven sind einige Regelmäßigkeiten hilfreich. So gibt es viele Substantive, die mit Hilfe von Suffixen (Endungen) gebildet werden, die das Genus des Substantivs bestimmen. Auch haben Substantive bestimmter Sachgruppen das gleiche Genus. Das wird im Folgenden näher ausgeführt und richtet sich insbesondere an diejenigen, die Deutsch als Fremdsprache lernen.

Genusbestimmende Suffixe

1. Maskulina

Suffixe, an denen man Maskulina erkennen kann:

• -and: der Konfirmand, der Doktorand, der Proband, der Habilitand
• -ant: der Adjutant, der Aspirant, der Fabrikant, der Informant, der Musikant, der Brillant, der Foliant
• -er der Leser, der Maler, der Lehrer, der Schüler, der Täter, der Nager, der Allesfresser
• -eur /-ör: der Amateur, der Friseur, der Monteur, der Ingenieur, der Chauffeur, der Likör
• -ich: der Bottich, der Kranich, der Teppich
• -(i)ent: der Interessent, der Konsument, der Student, der Referent, der Klient, der Patient
• -ig: der König, der Käfig, der Honig, der Pfennig, der Essig (aber: das Reisig)
• -(ik)er: der Musiker, der Graphiker, der Mechaniker, der Philharmoniker, der Choleriker
• -ismus: der Idealismus, der Egoismus, der Organismus, der Pessimismus
• -ist: der Maschinist, der Dentist, der Flötist, der Kapitalist, der Germanist, der Statist
• -ling: der Feigling, der Däumling, der Fäustling, der Bückling, der Schmetterling
• -or: der Motor, der Generator, der Terminator, der Katalysator, der Direktor, der Doktor

Hinweise

An dieser Stelle sei nochmals explizit darauf hingewiesen, dass das grammatische und das natürliche Geschlecht zwei verschiedene Sachen sind. Sofern es sich bei dem Substantiv um eine Personenbezeichnung handelt, lässt sich ohne Kontext nicht auf das natürliche Geschlecht der Person schließen, denn ein Substantiv wie der Schüler enthält keine Bedeutungskomponente für das natürliche Geschlecht. Schauen wir uns ein paar Beispiele an:

1. Bei Alarm verlassen alle Schüler sofort mit ihren Lehrern das Schulgebäude.
2. In unserer Klasse sind 32 Schüler, davon sind 13 Jungs und 19 Mädchen.
3. Anna ist die Zweitbeste unter den Schülern des 8. Jahrgangs.
4. Anna ist die Zweitbeste unter den Schülerinnen des 8. Jahrgangs.
5. Alle männlichen Schüler des Jahrgangs 10 treffen sich um 14 Uhr in der Aula.

Die Beispiele 1 und 2 sollten selbsterklärend sein.

Im Unterschied zu Beispiel 3 ist die Vergleichsgruppe in Beispiel 4 kleiner (nur die weiblichen Schüler, zum Vergleich mit den männlichen Schülern gibt es keine Aussage).

In Beispiel 5 muss das natürliche Geschlecht der betroffenen Personen explizit benannt werden. Sollten aus irgendeinem Grund nur die männlichen Schüler gemeint sein, weil das natürliche Geschlecht von Bedeutung sein sollte (Sport, Knabenchor, ...), dann muss das natürliche Geschlecht markiert werden, in diesem Fall durch das Wort männlich.

Das Suffix -er markiert das grammatische Geschlecht, während das Suffix -in das grammatische und das natürliche Geschlecht markiert.

Die vorgestellten Suffixe bilden eine Auswahl, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Wörter, die man sich merken sollte:

Vom Substantiv Doktor gibt es keine Form mit dem Suffix -in. Es heißt Herr oder Frau Doktor.

2. Feminina

Suffixe, an denen man Feminina erkennen kann:

• -e (bei Bildungen des Typs Verbstamm (Präsens oder Präteritum) oder Adjektiv + -e):

  liegen - die Liege, leuchten - die Leuchte, lehren - die Lehre, lag - die Lage, fuhr - die Fuhre, trank - die Tränke, sprach - die Sprache, breit - die Breite, lang - die Länge, leer - die Leere, kalt - die Kälte

• -ei: die Bäckerei, die Fleischerei, die Metzgerei, die Molkerei, die Jägerei, die Plauderei, die Singerei
• -ie: die Manie, die Gastronomie, die Kolonie, die Chirurgie, die Lotterie, die Kalorie, die Blasphemie,  die Materie, die Folie, die Glorie, die Historie, die Kastanie, die Pinie, aber: das Genie
• -ik: die Technik, die Mechanik, die Musik, die Lyrik, die Politik, die Mathematik, die Physik
• -ine: die Blondine, die Margarine, die Latrine, die Maschine, die Turbine, die Kabine
• -ion: die Religion, die Explosion, die Dimension, die Tradition, die Station, die Qualifikation
• -heit: die Dummheit, die Klugheit, die Blindheit, die Faulheit, die Kindheit
• -keit (besonders bei Bildungen, die bereits Suffixe enthalten):

  höflich (aus: der Hof + -lich) - die Höflichkeit, wachsam (aus: wach + -sam) - die Wachsamkeit, vergesslich (aus: vergessen + -lich) - die Vergesslichkeit; die Eitelkeit, die Bitterkeit; die Feuchtigkeit, die Kleinigkeit, die Flüssigkeit

• -schaft: die Mutterschaft, die Vaterschaft, die Freundschaft, die Kundschaft, die Zuhörerschaft, die Verwandtschaft, die Eigenschaft, die Leidenschaft
• -ung (Bildungen des Typs: Verbstamm + -ung):

  belehren - die Belehrung, lesen - die Lesung, erfahren - die Erfahrung, kündigen - die Kündigung, veranstalten - die Veranstaltung

Hinweise

Das Suffix -in ist ein besonderes Suffix. Es wird verwendet, um Substantive, die (meist) mit Hilfe eines Suffixes gebildet wurden und dem Genus nach Maskulina sind, explizit als weiblich zu markieren:

• der Proband - die Probandin
• der Musikant - die Musikantin
• der Lehrer - die Lehrerin
• der Friseur - die Friseurin
• der Student - die Studentin
• der König - die Königin
• der Choleriker - die Cholerikerin
• der Maschinist - die Maschinistin

Das Substantiv der Gast ist immer ein Maskulinum, die Form die Gästin ist nicht möglich.

Die vorgestellten Suffixe bilden eine Auswahl, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

3. Neutra

Suffixe, an denen man Neutra erkennen kann:

• -chen, -lein, -le, -el: das Bübchen, das Büblein, das Mädchen, das Mägdelein, das Mägdele, das Mädel, das Kindchen; das Wäldchen, das Tischchen; das Köpflein, das Fischlein; das Peterle, das Katerle
• -(i)um: das Datum, das Album, das Faktum, das Aquarium, das Terrarium, das Stadium
• -ment: das Argument, das Dokument, das Segment, das Experiment, das Instrument, das Fundament; das Appartement, das Abonnement, das Engagement, das Enjambement
• -nis: das Hindernis, das Vermächtnis, das Verzeichnis, das Gefängnis, das Behältnis, das Bekenntnis, das Erschwernis, aber: die Befugnis, die Erlaubnis, die Empfängnis, die Fäulnis, die Finsternis, die Kenntnis, die Wildnis

Hinweise

Die Suffixe -chen, -lein, -le, -el, mit denen die Verkleinerungsform (Diminutiv) gebildet wird, ändern bei Maskulina und Feminina nur das grammatische Geschlecht, auf das natürliche Geschlecht haben sie keinen Einfluss: der Bube, aber: das Büblein.

Die vorgestellten Suffixe bilden eine Auswahl, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Das Genus bei bestimmten Sachgruppen

1. Personen

Das Genus von Substantiven, mit denen Personen bezeichnet werden, stimmt in der Regel mit dem natürlichen Geschlecht der bezeichneten Person überein:

• der Mann, die Frau, der Vater, die Mutter, der Sohn, die Tochter, der Bruder, die Schwester, der Onkel, die Tante

Das gilt bedingt auch für Berufsbezeichnungen bzw. für Bezeichnungen, die regelmäßige/​gewohnheitsmäßige Tätigkeiten kennzeichnen, sofern das natürliche Geschlecht in der konkreten Sprechsituation überhaupt eine Rolle spielt:

• der Lehrer, die Lehrerin, der Bäcker, die Bäckerin, der Fahrer, die Fahrerin, der Spieler, die Spielerin, der Langschläfer, die Langschläferin

Ausnahmen sind alle Verkleinerungsformen mit den Suffixen -chen, -lein, -el, -le. Diese sind immer Neutra:

• das Männchen, das Weibchen, das Kindlein, das Mütterlein, das Hänsel, das Kasperle

Achtung! Bei Koseformen auf -i bleibt das Genus erhalten:

• der Vati, die Mutti, der Papi, die Mami, der Opi, die Omi, der Hansi, die Kati

Wörter, die man sich merken sollte:

Maskulina: der Mensch, der Gast

Feminina: die Person

Neutra: das Kind, das Mädchen, das Weib, das Mitglied

Nur im Plural: die Eltern, die Geschwister, die Gebrüder, die Leute

2. Tiere

Das Genus von Substantiven, mit denen Tiere bezeichnet werden, stimmt häufig mit dem natürlichen Geschlecht des bezeichneten Tiers überein:

• der Hund, die Hündin, der Kater, die Katze, der Hahn, die Henne, der Eber, die Sau, der Bulle, die Kuh

Die Bezeichnungen für Jungtiere, insbesondere bei Haustieren, sind meist Neutra:

• das Ferkel, das Fohlen, das Kalb, das Lamm, das Küken, das Gössel (= Gänseküken), aber: der Welpe (= das Junge von Hund, Wolf und Fuchs)

Aufpassen muss man bei Gesamtbezeichnungen:

• das Huhn (für Hahn und Henne), das Schwein (für Eber und Sau), das Rind (für Bulle und Kuh), die Biene (für weibliche fruchtbare und unfruchtbare und männliche Insekten)

Wörter, die man sich merken sollte:

Maskulina: der Vogel

Feminina: die Giraffe (aber: der Affe)

Neutra: das Krokodil

3. Himmelsrichtungen, Winde, Niederschläge

Substantive, mit denen Himmelsrichtungen, Winde und Niederschläge bezeichnet werden, sind in der Regel Maskulina:

• der Norden, der Osten, der Süden der Westen, der Südosten, der Nordwesten
• der Wind, der Föhn, der Passat, der Schirokko, der Monsun, der Taifun, der Orkan (aber: die Bora = kalter Adriawind)
• der Regen, der Nieselregen, der Schauer, der Schnee, der Hagel, der Nebel, der Reif, der Tau

Wörter, die man sich merken sollte:

Feminina: die Windrose, die Bora (= kalter Adriawind)

Neutra: das Gewitter, das Glatteis

4. Bäume und Blumen

Substantive, mit denen Bäume bezeichnet werden, sind in der Regel Feminina:

• die Eiche, die Birke, die Tanne, die Kiefer, die Pappel, die Ulme, die Lärche, die Linde, die Espe, die Hagebutte, die Pinie, die Palme (aber: der Ahorn, der Baobab)

Substantive, mit denen Blumen bezeichnet werden, sind häufig Feminina:

• die Rose, die Nelke, die Dahlie, die Lilie, die Orchidee, die Kamille, die Margerite
• aber: das Veilchen (wegen -chen), das Hirtentäschel (wegen-el), der Europäische Siebenstern (wegen der Stern), der Beifuß (wegen der Fuß)

Wörter, die man sich merken sollte:

Maskulina: der Ahorn, der Baobab (= Affenbrotbaum), der Kaktus, der Säulenkaktus

Neutra: das Veilchen, das Alpenveilchen, das Hirtentäschel

5. Zahlen und Brüche

Substantivierte Zahlwörter sind Feminina:

• die Eins, die Zwei, die Drei, die Zehn, die Hundert, die Million, die Milliarde, die Billion, die Billiarde, die Trillion, die Trilliarde

Substantive, mit denen Brüche bezeichnet werden, sind Neutra:

• das Drittel, das Viertel, das Fünftel, das Zehntel, das Zwanzigstel, das Hundertstel, das Tausendstel, das Millionstel (aber: die Hälfte)

Hinweise

Es gibt in der deutschen Sprache einige (ältere) Mengenbezeichnungen, die auch Zahlen entsprechen. Diese Substantive sind Neutra:

• das Dutzend (= 12), das Schock (= 5 Dutzend), das Gros (=12 Dutzend)

Obwohl diese Wörter nur noch selten gebraucht werden (z. B. in der Kaufmannssprache), findet sich der Bezug zum Dutzend als Mengenbezeichnung bei vielen Produkten: Man kauft zum Beispiel Eier in Verpackungen zu 6, 12 oder 18 Stück oder das Bier im Sixpack.

Analog zu das Dutzend gebrauchen Kaufleute auch die Formen das Hundert und das Tausend:

• Das erste Hundert/Tausend Hemden wird nächste Woche geliefert.

Wörter, die man sich merken sollte:

Feminina: die Hälfte

Neutra: das Ganze, das Dutzend

6. Chemische Elemente und Medikamente

Substantive, mit denen chemische Elemente bezeichnet werden, sind in der Regel Neutra:

• das Gold, das Silber, das Chrom, das Aluminium, das Kupfer, das Helium, das Neon (aber: der Wasserstoff, der Sauerstoff, der Schwefel)

Substantive, mit denen Metalle (als Elemente oder Legierungen) bezeichnet werden, sind in der Regel auch Neutra:

• das Erz, das Eisen, das Messing, das Uran, das Plutonium (aber: der Stahl, die Bronze)

Substantive, mit denen Medikamente bezeichnet werden, sind in der Regel auch Neutra:

• das Aspirin, das Chinin, das Penicillin

Hinweise

Häufig werden die genauen Bezeichnungen der Medikamente durch die Funktion und die Mengenangabe ersetzt:

• die Rheumasalbe, die Kopfschmerztablette, die Hustenpastille, der/das Hustenbonbon, die Nasentropfen (Plural), der/das Asthmaspray, das Schmerzzäpfchen, das Schmerzmittel

Wörter, die man sich merken sollte:

Maskulina: der Stahl, der Wasserstoff, der Sauerstoff, der Schwefel, der Tropfen (Plural: die Tropfen)

Feminina: die Salbe, die Tablette, die Pastille

Neutra: das Zäpfchen, das Mittel

Substantive mit schwankendem Genus: der/das Spray, der/das Bonbon

7. Verkleinerungsformen

Substantive können mit Hilfe der Suffixe -chen, -lein, -le, -el Verkleinerungsformen (Diminutiva) bilden. Diese sind, unabhängig vom natürlichen Geschlecht, immer Neutra:

• das Väterchen, das Mütterlein, das Mädchen, das Büblein, das Hänsel, das Gretel, das Kasperle, das Städtchen, das Höschen, das Tischchen, das Tischlein, das Häslein, das Rehlein

Hinweise

Die Regel ist einfach, da sie immer gilt. Schwierig für Nichtmuttersprachler ist die Frage, welches Substantiv mit welchem Suffix verkleinerbar ist. In der Regel gibt es mehrere (zum Teil regional geprägte) Varianten.

Achtung: Bei Koseformen auf -i bleibt das Genus erhalten:

• der Vati, die Mutti, der Papi, die Mami, der Opi, die Omi, der Hansi, die Kati

8. Substantivierungen

Substantivierungen sind in der Regel Neutra:

• substantivierte Verben: das Lesen, das Schreiben, das Leben, das Sterben
• substantivierte Adverbien: das Hier, das Jenseits, das Morgen, das Gestern, das Ja, das Nein
• substantivierte Pronomen: das Du, das Ich, das Seine
• substantivierte Präpositionen: das Auf, das Ab
• substantivierte Konjunktionen: das Aber, das Wenn
• substantivierte Interjektionen: das Weh und Ach, das Oh, das Ah
• substantivierte Adjektive und Partizipien: das Gute, das Böse, das Gesunde, das Kranke, das Gelernte, das Vergessene

Hinweise

Substantivierte Adjektive und Partizipien ändern das Genus entsprechend dem natürlichen Geschlecht der bezeichneten Person:

• der Gute (= ein Mann), die Gute (= eine Frau), der Kranke und die Kranke, der Gesunde und die Gesunde

Nebenbei: Das Wort Beamtin (= Bezeichnung für einen weiblichen Beamten) ist eigentlich nicht nötig: Die Beamte ist eine Frau und der Beamte ist ein Mann. Vielmehr ist das Wort Beamtin ein schönes Beispiel, wie der Drang nach politischer Korrektheit Sprache verändert, auch wenn die neue Form grammatisch nicht ganz korrekt ist. Beamter oder Beamte zu sein ist kein Beruf und das Wort ist nicht vom Verb der Tätigkeit abgeleitet. (vergleiche: lehren - der Lehrer, die Lehrerin; gelehrt sein - der Gelehrte, die Gelehrte; beamtet sein - der Beamte, die Beamte).

9. Kollektivbegriffe und (abwertende) Bezeichnungen mit dem Präfix Ge-

Substantive, mit denen Kollektivbegriffe bezeichnet werden, sind in der Regel Neutra:

• das Gestein, das Gebirge, das Gewässer, das Gestirn, das Getränk, das Gewächs, das Gewand, das Getier, das Gewürm, das Gewerbe, das Gebälk, das Gebüsch, das Gesträuch, das Gehäuse, das Gewitter

Substantive, die mit Hilfe des Präfixes Ge- und des Verbstammes gebildet werden, sind Neutra:

• sprechen - das Gespräch, lachen - das Gelächter, fühlen - das Gefühl, schenken - das Geschenk, packen - das Gepäck, mischen - das Gemisch, brauchen - der Gebrauch

Substantive, die mit Hilfe des Präfixes Ge-, des Verbstammes und des Suffixes -e gebildet werden und meist eine Sache abwerten, sind Neutra:

• das Gerede, das Getue, das Geschrei, das Getuschel, das Gejammer, das Geheule

10. Geographische Namen

Ländernamen und Landschaftsnamen sind in der Regel Neutra. Außer bei Landschaftsnamen wird der Artikel das nur zusammen mit Attributen verwendet:

• das Deutschland der Gegenwart, das England Shakespeares
• das östliche Europa, das Tessin, das Hohe Fenn, das Thüringer Becken

Maskulina unter den Ländernamen und Landschaftsnamen sind:

• der Irak, der Iran, der Sudan, der Jemen, der Libanon, der Balkan, der Darß, der Peloponnes

Feminina unter den Ländernamen und Landschaftsnamen sind (auch erkennbar an den Suffixen -ei, -ie, -e):

• die Türkei, die Slowakei, die Mongolei, die Mandschurei, die Normandie, die Pikardie, die Bretagne, die Champagne, die Provence, die Ukraine
• die Schweiz, die Lausitz, die Pfalz, die Eifel, die Krim, die Arktis, die Riviera, die Sahara, die Gobi

Einige Ländernamen kommen nur im Plural vor:

• die Niederlande, die USA

Ortsnamen (auch Zusammensetzungen) sind in der Regel Neutra. Der Artikel das wird nur zusammen mit Attributen verwendet:

• das alte Berlin, das Paris vor dem Krieg, das ewige Rom, das schöne Heidelberg (obwohl: der Berg), das berühmte Salzburg (obwohl: die Burg)

Die Namen von Bergen und Gebirgen sind im Allgemeinen Maskulina:

• der Popocatepetl, der Kilimandscharo, der Brocken, der Großglockner, der Mont Blanc, der Vesuv, der Ätna (aber: die Malinche, die Marmolata)
• der Himalaja, der Balkan, der Kaukasus, der Harz, der Jura, (aber: die Sierra Nevada, die Sierra Gorda, die Rhön, die Eifel)

Viele Gebirgsnamen gibt es nur im Plural:

• die Alpen, die Anden, die Kordilleren, die Rocky Mountains, die Dolomiten, die Pyrenäen

Deutsche Flussnamen sind feminin oder maskulin:

• die Elbe, die Weser, die Ruhr, die Lippe, die Schwarze Elster, die Spree, die Mosel
• der Rhein, der Inn, der Main, der Neckar

Ausländische Flussnamen sind überwiegend maskulin:

• der Amazonas, der Orinoko, der Nil, der Kongo, der Don, der Ganges, der Po, der Tiber, der Mississippi

Auf -a oder -e endenden ausländische Flussnamen sind häufig feminin:

• die Wolga, die Lena, die Moskwa, die Themse, die Seine, die Rhone, die Loire

Hinweis

Wichtige geographische Namen zu kennen gehört zu einer guten Allgemeinbildung, man kann aber nicht alles wissen. Im Zweifelsfall sollte man einen Atlas oder ein Lexikon konsultieren.

11. Fahrzeuge, Schiffe, Flugzeuge

Bei Fahrzeugen unterscheidet man Bezeichnungen von Motorrädern (1) und Kraftwagen (2). Markenbezeichnungen von Krafträdern sind Feminina, die von Kraftwagen Maskulina:

• (1) - Feminina: die BMW, die Suzuki, die Honda, die Harley-Davidson, die Vespa
• (2) - Maskulina: der BMW, der Mercedes, der Dodge, der Cadillac, der Fiat, der Peugeot

Ausnahmen sind Bezeichnungen, denen ein weiblicher Vorname zugrunde liegt: die Isetta, die Isabella (aber: der Mercedes).

Bei Schiffsnamen unterscheidet man (1) Bezeichnungen, die von geographischen oder von Personennamen abgeleitet sind, (2) Sachbezeichnungen und (3) Tierbezeichnungen.

• (1) - Feminina: die Bremen, die Europa, die Dresden, die Nautilus, die Graf Spree, die Bismarck, die Queen Victoria
• (2) - Feminina oder ursprüngliches Geschlecht: der/die Pfeil, der/die Sieg
• (3) - meist das ursprüngliche Geschlecht: die Möwe, der Adler, der Kormoran, der/die Condor

Flugzeugnamen, denen (1) der Name des Herstellers zugrunde liegt, sind Feminina. Liegt dem Flugzeugnamen (2) ein einfaches Substantiv zugrunde (also kein Herstellername), so entspricht das Genus des Flugzeugnamens dem Genus des entsprechenden Substantivs.

• (1) - Feminina: die Fokker, die Boing, die Iljuschin, die Tupolew, die Concorde
• (2) - ursprüngliches Geschlecht: der Airbus, der Starfighter, der Tarnkappenbomber

Hinweis

Autos und Motorräder gehören zum Alltag, Schiffe und Flugzeuge etwas weniger. Hier sollen also nicht Flugzeug- und Schiffsnamen gelernt werden, sondern die Regeln sollen ein Prinzip verdeutlichen: Das Genus von Substantiven kann sich unter bestimmten Bedingungen ändern, zum Beispiel wenn Europa kein geographischer, sondern ein Schiffsname ist.

12. Gebäude

Namen von Kinos, Hotels, Restaurant und Cafés sind in der Regel Neutra:

• das Kino Toni - das Toni, das Kino Astra - das Astra, das Kino Schauburg - aber: die Schauburg (weil: die Burg), das Kino Filmbühne - aber: die Filmbühne (weil: die Bühne)
• das Hotel Intercontinental - das Intercontinental, das Hotel Astoria - das Astoria, das Hotel Flensburg - das Flensburg
• das Restaurant November - das November, das Restaurant 1900 - das 1900
• aber: die Gaststätte "Zum dürren Fuchs" - "Der dürre Fuchs", das Gasthaus "Zur letzten Ruh" - "Die letzte Ruh"

Hinweis

Hier sollen nicht Namen von Hotel, Kinos und Restaurants gelernt werden, sondern die Regeln sollen ein Prinzip verdeutlichen: Das Genus von Substantiven kann sich unter bestimmten Bedingungen ändern, zum Beispiel wenn November kein Monat, sondern Name eines Restaurants ist.

13. Zeitangaben

Bezeichnungen von Jahreszeiten, Monaten, Wochentagen und Tageszeiten sind Maskulina:

• der Frühling, der Sommer, der Herbst, der Winter, der Lenz, aber: das Frühjahr (weil: das Jahr)
• der Januar, der Februar, der März, der April, der Mai, der Juni, der Juli, der August, der September, der Oktober, der November, der Dezember
• der Montag, der Dienstag, der Mittwoch, der Donnerstag, der Freitag, der Samstag/Sonnabend, der Sonntag
• der Morgen, der Vormittag, der Mittag, der Nachmittag, der Abend, aber: die Nacht, die Mitternacht

Wörter, die man sich merken sollte:

Maskulina: der Monat, der Tag

Feminina: die Woche, die Nacht, die Mitternacht, die Dämmerung, die Stunde, die Minute, die Sekunde

Neutra: das Jahr, das Frühjahr