Regeln zum Thema 6: Kleinschreibung
6.10 Aus Substantiven entstandene Präpositionen und Konjunktionen
Präpositionen
Aus einer Reihe von Substantiven sind Präpositionen entstanden, denen gewöhnlich der Genitiv folgt und die kleinzuschreiben sind:
- betreffs, dank, kraft, laut, statt, zeit, zwecks, anstelle
- inmitten, infolge, zugunsten (auch: zu Gunsten)
- an ... (Kindes) statt, um (deinet)willen, von ... (Rechts) wegen
Obwohl diese Präpositionen aussehen wie Substantive, aus denen sie entstanden sind, kann man sie leicht von den Substantiven unterscheiden:
- dank seines Einsatzes, laut seiner Aussage, um des Friedens willen
- kraft meines Amtes, von Amts wegen, an Kindes statt
Ein Erkennungsmerkmal der Präpositionen ist, dass das Substantiv, auf welches sie sich beziehen, dekliniert und der Kasus dabei von der Präposition bestimmt wird. Es heißt eben dank seines Einsatzes, nicht dank seinem Einsatz oder dank seinen Einsatz usw.
Des Weiteren sind Präpositionen im Satz keine Satzglieder, d. h. man kann sie nicht selbständig im Satz umstellen, sondern nur zusammen mit dem entsprechenden Substantiv: Das Kind wurde dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehr gerettet. Nur zusammen mit des schnellen Einsatzes der Feuerwehr lässt sich dank umstellen; alles andere führt zu grammatischem Unsinn. Anders bei Unser Dank geht heute an die 7a. An die 7a geht heute unser Dank. Heute geht unser Dank an die 7a. Man sieht, dass sich Dank als Substantiv gebraucht sehr wohl umstellen lässt.
Hinweis zu um ... willen - häufige Fehler- und Diskussionsquelle
Man muss sich den Unterschied zwischen um Gottes willen und der Wille Gottes geschehe verdeutlichen: um jemandes willen heißt so viel wie jemandem zuliebe, d. h. es hat mit dem Willen in der Wille Gottes nicht das Geringste zu tun!
Die Formen meinetwillen, deinetwillen, seinetwillen, ihretwillen usw. schreibt man zusammen, wobei das um entfallen kann. Bitte das t nicht vergessen, dass auch in meinetwegen usw. auftaucht.
Konjunktionen
Für die Konjunktionen gilt sinngemäß das Gleiche wie für die Präpositionen. Es gibt nur wenige solcher Konjunktionen (falls, statt, statt dass, teils ... teils) und sie kommen natürlich nur in den Satzdiktaten vor, da zumindest die subordnierenden Konjunktionen ja die Aufgabe haben, Sätze zu verbinden, d. h. sie müssen auch zwischen den Teilsätzen stehen, die sie verbinden.