Regeln zum Thema 9: Zusammenschreibung
9.4 Zusammengesetzte Konjunktionen

Mehrteilige Konjunktionen schreibt man zusammen, wenn die Wortart, die Wortform oder die Bedeutung der einzelnen Bestandteile nicht mehr deutlich zu erkennen ist (vgl. § 39). Beispielsweise sind solche Konjunktionen:
anstatt (dass/zu), bevor, damit, gleichwohl (bedeutungsähnlich mit obwohl), indem, indes(sen), insofern, insoweit, inwiefern, inwieweit, obgleich, obschon, obwohl, obzwar, seitdem, sobald, sofern, solange, sooft, soviel, soweit, sowie, wenngleich, wennschon, wiewohl, wohingegen, zumal
- (1) Ich werde dich lieben, solange ich lebe.
- (2) Soviel ich weiß, können Schweine nicht fliegen.
- (3) Kurt wurde immer besser, indem er täglich trainierte.
Problem ist, dass viele dieser Konjunktionen auch als Adverbialbestimmungen (Beispiele 4 und 5) oder als Fügung aus Präposition und Relativpronomen (Beispiel 6) auftreten können:
- (4) Kann das so lange dauern, einen Kaffee zu kochen?
- (5) Ich esse so viel, weil es mir schmeckt.
- (6) Der Anzug, in dem Kurt trainierte, roch nach Schweiß.
Jedoch ist die Unterscheidung gar nicht so schwer, denn es gibt ein paar einfache Proben, um festzustellen, wie man schreiben muss.
Entscheidungshilfen
Konjunktionen sind keine Satzglieder und können nicht wie Satzglieder umgestellt werden.
- (zu 1) Ich werde dich lieben, solange ich lebe.
- Probe: falsch: Ich werde dich lieben, ich solange lebe.
Bei solange muss es sich also um eine Konjunktion handeln. Man schreibt zusammen.
Adverbialbestimmungen sind Satzglieder und können umgestellt werden.
- (zu 4) Kann das so lange dauern, einen Kaffee zu kochen?
- Probe: So lange kann das dauern, einen Kaffee zu kochen?
Man schreibt getrennt.
Übrigens kann man das so bei einer Adverbialbestimmung weglassen, bei einer Konjunktion hingegen nicht:
- (zu 4) Kann das lange dauern, einen Kaffee zu kochen?
- aber falsch: (1) Ich werde dich lieben, lange ich lebe.
Ein Relativpronomen braucht unbedingt ein Wort, auf welches es sich bezieht:
- (zu 6) Der Anzug, in dem Kurt trainierte, roch nach Schweiß.
Das Wort dem ist in diesem Satz ein Relativpronomen und bezieht sich auf Anzug. Man schreibt getrennt.
- (zu 3) Kurt wurde immer besser, indem er täglich trainierte.
In diesem Satz gibt es kein Wort, worauf sich dem beziehen könnte, wenn es ein Relativpronomen wäre, also muss es zusammen mit in Konjunktion indem sein. Man schreibt zusammen.