Regeln zum Thema 1: Zeichensetzung (EÜ)
1.1 Das Komma bei Subjektsätzen
Subjektsätze nennt man Sätze, in denen das Subjekt nicht in Form eines Wortes oder einer Wortgruppe, sondern als Nebensatz auftritt:
- Wer rastet, rostet.
- Ob ich das verstehe, ist ungewiss.
- Was dem einen die Eule, ist dem anderen die Nachtigall. (Sprichwort: Was der eine nicht mag, kann für einen anderen erstrebenswert sein.)
Hinweis: Im Sprichwort Was dem einen die Eule, ist dem anderen die Nachtigall. ist im Nebensatz die finite Verbform ausgelassen. Grammatisch vollständig müsste es heißen: Was dem einen die Eule ist, ist dem anderen die Nachtigall. Auslassungen dieser Art bezeichnet man als Ellipsen (von griechisch: élleipsis = auslassen). Das Komma ist in diesem Fall zu setzen.
Zur Probe kann man nach dem Subjekt fragen:
- Wer oder was rostet? Antwort: Wer rastet.
- Wer oder was ist ungewiss? Antwort: Ob ich das verstehe.
- Wer oder was ist dem anderen die Nachtigall? Antwort: Was dem einen die Eule [ist].
Des Weiteren kann man zur Probe den Subjektsatz durch ein passendes Wort oder eine Wortgruppe ersetzen:
- Der Rastende rostet.
- Das ist ungewiss.
- Das ist dem anderen die Nachtigall.
Ein weiterer Hinweis für die Notwendigkeit des Kommas sind die beiden finiten Verbformen: Zwei finite Verbformen stehen nie ohne Satzzeichen oder koordinierende (nebenordnende) Konjunktionen wie und/oder usw. in einem Teilsatz!