Rewe
Rewe-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

11.3 Kalkulationen des Bezugspreises

Die Aufgaben

Im Rahmen dieser Aufgaben sollen Kalkulationen der Bezugspreise für Werkstoffe und Handelswaren geübt werden.

Eine Aufgabe sieht zum Beispiel so aus:

Berechnen auf der Grundlage von:

Die CompuFreak GmbH kauft 10 Monitore ein. Der Listeneinkaufspreis netto je Monitor beträgt 1.000,00 €. Der Lieferant gewährt einen Sonderrabatt von 4 %. Der Lieferskonto beträgt 2 %. Die Frachtkosten für die gesamte Lieferung betragen 500,00 €.
Berechnen Sie den Bezugspreis für 1 Monitor.

Bezugskalkulation
1.)Listeneinkaufspreis (LEP), netto pro Stück €
2.) - Lieferrabatt €
3.)Zieleinkaufspreis (ZEP) €
4.) - Lieferskonto €
5.)Bareinkaufspreis (BEP) €
6.) + Bezugskosten pro Stück €
7.)Bezugspreis pro Stück €

Bei den Aufgaben können Sie wählen, ob die Kontrollberechnung ausgehend vom Stückpreis oder vom Gesamtpreis durchgeführt werden soll. Das Ergebnis für den Bezugspreis pro Stück ist bei beiden Methoden dasselbe, nur dass Sie während der Berechnung mit den Rabatten, Skonti und Bezugskosten pro Stück oder für die gesamte Lieferung rechnen. Welche Methode Sie verwenden, hängt davon ab, woran Sie mehr interessiert sind. Das können die Rabatte, Skonti und Bezugskosten pro Stück oder eben die einzelnen Posten bezogen auf die gesamte Lieferung sein.

Zum Verständnis: Kalkulation der Bezugspreise

Die Kalkulation der Bezugspreise bildet die Grundlage für Kalkulation der Verkaufspreise für eigene Erzeugnisse und Handelswaren. Dabei werden ausgehend vom Listeneinkaufspreis alle Anschaffungspreis­minderungen und Anschaffungs­nebenkosten berücksichtigt.

Wichtig ist Kalkulation der Bezugspreise auch für Vergleiche von Angeboten. Bitte beachten Sie, dass in der Praxis ein Angebot mit den niedrigsten Bezugskosten nicht automatisch das beste Angebot sein muss, da zum Beispiel auch Faktoren wie Qualität und Zuverlässigkeit bei der Lieferung eine Rolle spielen.

Lösung der Beispielaufgabe

Zur Berechnung des Bezugspreises müssen die Grundrechenarten und die Prozentrechnung verwendet werden.

Lösungsschritte

1. Schritt: Ermittlung des Listeneinkaufspreises netto

Der Listeneinkaufspreis netto muss aus dem Text übernommen oder gegebenenfalls in Abhängigkeit von den Angaben berechnet werden (Stückpreis, Gesamtpreis, Anzahl).

Im Beispiel beträgt der Listeneinkaufspreis netto je Monitor 1.000,00 €.

2. Schritt: Ermittlung des Lieferantenrabatts

Sofern vorhanden oder zutreffend, sind Rabatte des Lieferanten zu berücksichtigen. Als Rabatte gibt es zum Beispiel Mengen-, Treue-, Sonder-, Personalrabatte usw.

Beachten Sie, dass manche Rabatte optional sind. So muss für einen Treuerabatt die Geschäftsbeziehung entsprechend lange bestehen oder bei einem Mengenrabatt auch die entsprechende Menge abgenommen werden. Prüfen Sie also, ob der Rabat für die Aufgabe zutrifft.

Der Rabatt wird ausgehend vom Listeneinkaufspreis (LEP) netto errechnet. Dabei beträgt der Grundwert des LEP netto grundsätzlich 100.

Im Beispiel gewährt der Lieferant einen Rabatt von 4 %.

Dreisatzrechnung:

100 % = 1.000,00 €
4 % = x (Rabatt in Euro)
x = (1.000,00 € · 4) : 100
x = 40,00 €

Lösung: Der Rabatt beträgt 40,00 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

3. Schritt: Ermittlung des Zieleinkaufspreises

Um den Zieleinkaufspreis (ZEP) zu erhalten, wird der Rabatt vom Nettolisteneinkaufspreis (LEP netto) abgezogen.

Im Beispiel: 1.000,00 € (LEP netto) – 40,00 € (Rabatt) = 960,00 € (ZEP)

Lösung: Ein Monitor hat einen Zieleinkaufspreis von 960,00 €.

4. Schritt: Ermittlung des Lieferantenskontos

Unter einem Skonto versteht man den Zinssatz für die Inanspruchnahme eines Lieferantenkredites. Der Skontosatz liegt üblicherweise zwischen 1 und 3 %.

Der Lieferantenskonto wird ausgehend vom Zieleinkaufspreis (ZEP) errechnet. Dabei beträgt der Grundwert des Zieleinkaufspreises grundsätzlich 100.

Im Beispiel gewährt der Lieferant Skonto in Höhe von 2 %.

Dreisatzrechnung:

100 % = 960,00 €
2 % = x
x = (960,00 € · 2) : 100
x = 19,20 €

Lösung: Die Höhe des Skontos pro Monitor beträgt: 19,20 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

5. Schritt: Ermittlung des Bareinkaufspreises

Zur Ermittlung des Bareinkaufspreises (BEP) wird der Skonto vom Zieleinkaufspreis (ZEP) abgezogen.

Im Beispiel: 960,00 € (ZEP) – 19,20 € (Skonto) = 940,80 € (BEP)

Lösung: Der Bareinkaufspreis eines Monitors beträgt 940,80 €.

6. Schritt: Ermittlung der Bezugskosten

Unter den Bezugskosten versteht man alle zusätzlichen Kosten, die im Rahmen des Einkaufes auf den Grundpreis der Ware aufgeschlagen werden. Hierzu gehören in erster Linie die Transportkosten (z. B. Fracht- oder Portokosten), aber auch Versicherungskosten (z. B. Transportversicherung) können den Bezugskosten zugerechnet werden.

Da im Beispiel vom Stückpreis ausgegangen wird, müssen die Bezugskosten pro Stück ermittelt werden.

Im Beispiel betragen die Frachtkosten insgesamt 500 €. Bei 10 Monitoren bedeutet das einen Frachtkostenaufwand von 50 € pro Monitor.

Lösung: Die Bezugskosten pro Monitor betragen 50,00 €.

Hinweis: Grundsätzlich wird auf zwei Stellen kaufmännisch gerundet.

7. Schritt: Ermittlung des Bezugspreises

Der Bezugspreis ist gleich der Summe von Bareinkaufspreis (BEP) und Bezugskosten.

Im Beispiel: 940,80 € (BEP) + 50,00 € (Bezugskosten) = 990,80 € (Bezugspreis)

Lösung: Der Bezugspreis pro Monitor beträgt 990,80 €.

Hätte man die Aufgabe ausgehend vom Gesamtpreis lösen wollen, dann wäre zunächst der Gesamtpreis (1.000 · 10) zu ermitteln gewesen. Danach hätte man nach derselben Schrittfolge den Bezugspreis für die gesamte Lieferung ermitteln und am Ende in einem weiteren Schritt den Bezugspreis pro Monitor ermitteln müssen.

Viel Erfolg beim Üben.