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Rewe-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

11.12 Buchungen von Rücksendungen und Nachlässen: Geschäftsfall als Text

Die Aufgaben

Im Rahmen dieser Aufgaben sollen Geschäftsfälle unter Berücksichtigung von Rücksendungen und Nachlässen aufwandsrechnerisch gebucht werden.

Eine Aufgabe sieht zum Beispiel so aus:

Der Geschäftsfall

Lieferung von Rohstoffen (Bretter) über 1.000,00 € netto auf Ziel, USt.-Satz 19 %. Nach der unverzüglichen Prüfung werden 25 % aufgrund von Mängeln an den Lieferanten zurückgeschickt. Das Unternehmen Wurm erhält eine entsprechende Gutschriftsanzeige.

Grundbuch
SollHabenSollHaben
 € €
 € €

Achten Sie bei den Aufgaben wie immer auf Angaben wie netto, brutto, Warenwert, Rechnungsbetrag, um die Umsatzsteuerbeträge korrekt zu berechnen.

In der Beispielaufgabe ist zusätzlich die Prozentrechnung anzuwenden, da die Mängelrüge 25 % der Lieferung betrifft.

Zum Verständnis: Rücksendungen

Rücksendungen treten auf, wenn eingekaufte Materialien und Handelswaren zum Lieferanten zurückgeschickt werden. Ein Rücksendungsgrund liegt darin, dass die eingekauften Materialien oder Handelswaren falsch geliefert wurden oder von mangelhafter Qualität sind. Dieser Art von Rücksendung geht eine Mängelrüge voraus. Ein anderer Grund ist, dass der Lieferant aus Kulanzgründen erlaubt, die eingekauften Materialien und Waren zurückzusenden.

Grundlage der Verbuchung einer Rücksendung ist die so genannte Gutschriftsanzeige, auf welcher der Lieferant dem Kunden den Betrag der Gutschrift mitteilt.

Gibt es noch eine offene Rechnung aus der Lieferung, so kann die Gutschrift aus der Rücksendung mit der bestehenden Verbindlichkeit verrechnet werden. Liegen keine Verbindlichkeiten vor, so kann die Gutschrift aus der Rücksendung auch bar oder per Banküberweisung geleistet werden.

Aufwandsorientierte Buchung der Rücksendungen

Beispielaufgabe: Das Unternehmen Wurm e. Kfm. kauft Rohstoffe zu einem Warenwert in Höhe von 2.000 € auf Ziel. Aufgrund einer Mängelrüge müssen 50 % der Rohstoffe mit einem Warenwert von 1.000 € an den Lieferanten zurückgeschickt werden. Eine Gutschriftsanzeige erfolgt durch den Lieferanten umgehend. Die Gutschrift kann mit den bestehenden Verbindlichkeiten verrechnet werden. Es liegt ein Umsatzsteuersatz von 19 % vor.

Grundbuch

Laufende Buchungen
SollHabenSollHaben
6000 Aufw. f. Rohstoffe 4400 Verbindlichkeiten aLL 2.000 € 2.380 €
2600 Vorsteuer 380 €
Buchung der Rücksendung
4400 Verbindlichkeiten aLL 6000 Aufw. f. Rohstoffe 1.190 € 1.000 €
 2600 Vorsteuer190 €
Abschlussbuchungen
SollHabenSollHaben
8020 GuV6000 Aufw. f. Rohstoffe1.000 €1.000 €
4400 Verbindlichkeiten aLL8010 SBK1.190 €1.190 €

Hauptbuch

Soll6000 Aufw. f. RohstoffeHaben
Verbindlichkeiten aLL2.000 €Verbindlichkeiten aLL (Rücksendung)1.000 €
GuV1.000 €
2.000 €2.000 €
Soll4400 Verbindlichkeiten aLLHaben
Aufw. f. Rohstof­fe/Vorsteuer (Rücksendung)1.190 €Aufw. f. Rohstof­fe/Vorsteuer2.380 €
SBK1.190 €
2.380 €2.380 €
Soll2600 VorsteuerHaben
Verbindlichkeiten aLL380 €Verbindlichkeiten aLL (Rücksendung)190 €

Hinweise: Aus Vereinfachungsgründen werden im Hauptbuch die Konten SBK und GuV nicht dargestellt. Darüber hinaus wird das Konto Vorsteuer nicht abgeschlossen. Die Buchung der Rücksendung ist grün hervorgehoben.

Zum Verständnis: Nachlässe (ohne Berücksichtigung des Skontos)

Anders als beim Sofortrabatt sind Nachlässe nachträgliche Preisminderungen. Hierbei steht zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung die Höhe des Nachlasses noch nicht fest.

Nachlässe kann es unter anderem aus folgenden Gründen geben:

Dabei können die Nachlässe mit einer noch bestehenden offenen Verbindlichkeit verrechnet oder per Banküberweisung oder Barzahlung direkt beglichen werden.

Die Verbuchung eines Nachlasses geschieht wie bei der Rücksendung aufgrund einer so genannten Gutschriftsanzeige.

Aufwandsorientierte Buchung der Nachlässe

Gebucht werden die Nachlässe auf ein Unterkonto des jeweiligen Werkstoff- bzw. Handelswarenaufwandskontos, also für das Konto 6000 Aufwendungen für Rohstoffe auf das Konto 6002 Nachlässe für Aufwendungen für Rohstoffe, für das Konto 6010 Aufwendungen für Vorprodukte/FBT auf das Konto 6012 Nachlässe für Aufwendungen für Vorprodukte/FBT usw.

Beispielaufgabe: Das Unternehmen Wurm e. Kfm. hat beim Lieferanten Rohstoffe zu einem Wert von 2.000 € netto auf Ziel gekauft. Aufgrund einer Mängelrüge auf die letzte Rohstofflieferung erhält das Unternehmen Wurm eine Gutschrift über 100 € netto, welche mit der noch offenen Rechnung verrechnet wird. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.

Grundbuch

Laufende Buchungen
SollHabenSollHaben
6000 Aufw. f. Rohstoffe 4400 Verbindlichkeiten aLL 2.000 € 2.380 €
2600 Vorsteuer 380 €
Buchung des Nachlasses aufgrund der Mängelrüge
4400 Verbindlichkeiten aLL 6002 Nachlässe Aufw. f. Rohstoffe 119 € 100 €
 2600 Vorsteuer19 €

Hinweis: Zum Jahresabschluss muss das Unterkonto Nachlässe Aufwendungen Rohstoffe über das Konto Aufwendungen Rohstoffe abgeschlossen werden.

Vorbereitende Abschlussbuchungen
SollHabenSollHaben
6002 Nachlässe Aufw. f. Rohstoffe6000 Aufw. f. Rohstoffe100 €100 €
Abschlussbuchungen
SollHabenSollHaben
8020 GuV6000 Aufw. f. Rohstoffe1.900 €1.900 €
4400 Verbindlichkeiten aLL8010 SBK2.261 €2.261 €

Hauptbuch

Soll6000 Aufw. f. RohstoffeHaben
Verbindlichkeiten aLL2.000 €Nachlässe Aufw. f. Rohstoffe (Umbuchung)100 €
GuV1.900 €
2.000 €2.000 €
Soll6002 Nachlässe Aufw. f. RohstoffeHaben
Aufw. f. Rohstoffe (Umbuchung)100 €Verbindlichkeiten aLL (Nachlass)100 €
100 €100 €
Soll4400 Verbindlichkeiten aLLHaben
Aufw. f. Rohstoffe/Vorsteuer (Nachlass)119 €Aufw. f. Rohstoffe/Vorsteuer2.380 €
SBK2.261 €
2.380 €2.380 €
Soll2600 VorsteuerHaben
Verbindlichkeiten aLL380 €Verbindlichkeiten aLL (Nachlass)19 €

Hinweise: Aus Vereinfachungsgründen werden im Hauptbuch die Konten SBK und GuV nicht dargestellt. Darüber hinaus wird das Konto Vorsteuer nicht abgeschlossen. Die Buchung des Nachlasses ist grün hervorgehoben.

Viel Erfolg beim Üben.