Im Rahmen dieser Aufgaben sollen Geschäftsfälle im Absatzbereich unter Berücksichtigung von Erlösberichtigungen und Rücksendungen gebucht werden.
Eine Aufgabe sieht zum Beispiel so aus:
Der Geschäftsfall
Das Unternehmen Wurm verkauft eigene Erzeugnisse (Schränke) über 2.000 € netto auf Ziel. Der Umsatzsteuersatz beträgt 19 %. Nach der unverzüglichen Prüfung werden 50 % aufgrund von Mängeln an uns zurückgeschickt. Der Kunde erhält vom Unternehmen Wurm eine entsprechende Gutschriftsanzeige.
Soll | Haben | Soll | Haben |
€ | € | ||
€ | € |
Achten Sie bei den Aufgaben wie immer auf Angaben wie netto, brutto, Warenwert, Rechnungsbetrag, um die Umsatzsteuerbeträge korrekt zu berechnen.
In der Beispielaufgabe ist zusätzlich die Prozentrechnung anzuwenden, da die Mängelrüge 50 % der Lieferung betrifft.
Anders als beim Sofortrabatt sind Erlösberichtigungen nachträgliche Preisminderungen. Hierbei steht zum Zeitpunkt der Rechnungsstellung die Höhe der Erlösberichtigung noch nicht fest.
Erlösberichtigungen kann es unter anderem aus folgenden Gründen geben:
Dabei können die Erlösberichtigungen mit einer noch bestehenden offenen Forderung verrechnet oder per Banküberweisung oder Barzahlung direkt angewiesen werden.
Die Verbuchung einer Erlösberichtigung geschieht aufgrund einer so genannten Gutschriftsanzeige.
Hinweis: Verdeutlichen Sie sich den Zusammenhang zwischen Erlösberichtigungen und Nachlässen (Thema 11.12). Kommt es bei einer Rechnung zu nachträglichen Preisminderungen, so verbucht der Verkäufer diese als Erlösberichtigung und der Käufer als Nachlass. Da es sich um ein und denselben Vorgang aus unterschiedlicher Perspektive handelt, sind die notwendigen mathematischen Berechnungen dieselben. Sie betreffen nur andere Konten.
Gebucht werden die Erlösberichtigungen auf ein Unterkonto des jeweiligen Kontos für Umsatzerlöse, also für das Konto 5000 Umsatzerlöse für eigene Erzeugnisse auf das Konto 5001 Erlösberichtigungen Umsatzerlöse für eigene Erzeugnisse und für das Konto 5100 Umsatzerlöse für Waren auf das Konto 5101 Erlösberichtigungen Umsatzerlöse für Waren.
Beispielaufgabe: Das Unternehmen Wurm e. Kfm. verkauft Handelswaren zu einem Wert von 2.000 € netto auf Ziel. Aufgrund einer Mängelrüge gibt das Unternehmen Wurm eine Gutschrift über 100 € netto, welche mit der noch offenen Rechnung verrechnet wird. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.
Grundbuch
Soll | Haben | Soll | Haben |
2400 Forderungen aLL | 5100 Umsatzerlöse Waren | 2.380 € | 2.000 € |
4800 Umsatzsteuer | 380 € | ||
Erlösberichtigung aufgrund der Mängelrüge | |||
5101 Erlösberichtigungen UE Waren | 2400 Forderungen aLL | 100 € | 119 € |
4800 Umsatzsteuer | 19 € |
Hinweis: Zum Jahresabschluss muss das Unterkonto Erlösberichtigungen UE Waren über das Konto Umsatzerlöse Waren abgeschlossen werden.
Soll | Haben | Soll | Haben |
5100 Umsatzerlöse Waren | 5101 Erlösberichtigungen UE Waren | 100 € | 100 € |
Soll | Haben | Soll | Haben |
5100 Umsatzerlöse Waren | 8020 GuV | 1.900 € | 1.900 € |
8010 SBK | 2400 Forderungen aLL | 2.261 € | 2.261 € |
Hauptbuch
Soll | 5100 Umsatzerlöse Waren | Haben | |
Erlösberichtigungen UE Waren (Umbuchung) | 100 € | Forderungen aLL | 2.000 € |
GuV | 1.900 € | ||
2.000 € | 2.000 € |
Soll | 5101 Erlösberichtigungen UE Waren | Haben | |
Forderungen aLL | 100 € | Umsatzerlöse Waren (Umbuchung) | 100 € |
100 € | 100 € |
Soll | 2400 Forderungen aLL | Haben | |
Umsatzerlöse Waren, Umsatzsteuer | 2.380 € | Erlösberichtigungen UE Handelswaren, Umsatzsteuer | 119 € |
SBK | 2.261 € | ||
2.380 € | 2.380 € |
Soll | 4800 Umsatzsteuer | Haben | |
Forderungen aLL | 19 € | Verbindlichkeiten L+L (Nachlass) | 380 € |
Hinweise: Aus Vereinfachungsgründen werden im Hauptbuch die Konten SBK und GuV nicht dargestellt. Darüber hinaus wird das Konto Umsatzsteuer nicht abgeschlossen. Die Buchung der Erlösberichtigung ist grün hervorgehoben.
Rücksendungen sollten bereits aus dem Beschaffungsbereich bekannt sein (s. Thema 11.12 Buchungen von Rücksendungen und Nachlässen). Zur Erinnerung:
Rücksendungen treten auf, wenn eingekaufte Materialien und Handelswaren zum Lieferanten zurückgeschickt werden. Mögliche Rücksendungsgründe sind, dass die eingekauften Materialien oder Handelswaren falsch geliefert wurden oder von mangelhafter Qualität sind. Dieser Art von Rücksendung geht eine Mängelrüge voraus. Ein weiterer Grund ist, dass der Lieferant aus Kulanzgründen erlaubt, die eingekauften Materialien und Waren zurückzusenden.
Grundlage der Verbuchung einer Rücksendung ist die so genannte Gutschriftsanzeige, auf welcher der Lieferant dem Kunden den Betrag der Gutschrift mitteilt.
Gibt es noch eine offene Rechnung aus der Lieferung, so kann die Gutschrift aus der Rücksendung mit der bestehenden Forderung verrechnet werden. Liegen keine Forderungen vor, so kann die Gutschrift aus der Rücksendung auch bar oder per Banküberweisung geleistet werden.
Wie Sie sehen, geht es bei den Rücksendungen in der Beschaffung und im Absatz um ein und denselben Vorgang, es wechselt nur die Perspektive: In der Beschaffung sind wir Kunde und senden Ware zurück, wodurch sich unserer Verbindlichkeiten mindern. Im Absatz sind wir Lieferant und erhalten Ware zurück, was unsere Forderungen mindert.
Da es sich um ein und denselben Vorgang aus unterschiedlicher Perspektive handelt, sind die notwendigen mathematischen Berechnungen dieselben. Sie betreffen nur andere Konten.
Gebucht werden die Rücksendungen auf denselben Konten wie bei der Ausgangsrechnung, dabei werden die Konten gespiegelt, wodurch die bereits erfolgte Buchung des Zielverkaufs ganz oder in Teilen rückgängig gemacht wird.
Beispielaufgabe: Das Unternehmen Wurm verkauft eigene Erzeugnisse (Schränke) über 2.000 € netto auf Ziel. Der Umsatzsteuersatz beträgt 19 %. Nach der unverzüglichen Prüfung werden 50 % aufgrund von Mängeln an uns zurückgeschickt. Der Kunde erhält vom Unternehmen Wurm eine entsprechende Gutschriftsanzeige.
Grundbuch
Soll | Haben | Soll | Haben |
2400 Forderungen aLL | 5000 Umsatzerlöse eig. Erzeugnisse | 2.000 € | 2.380 € |
4800 Umsatzsteuer | 380 € | ||
Buchung der Rücksendung | |||
5000 Umsatzerlöse eig. Erzeugnisse | 2400 Forderungen aLL | 1.000 € | 1.190 € |
4800 Umsatzsteuer | 190 € |
Soll | Haben | Soll | Haben |
5000 Umsatzerlöse eig. Erzeugnisse | 8020 GuV | 1.000 € | 1.000 € |
8010 SBK | 2400 Forderungen aLL | 1.190 € | 1.190 € |
Hauptbuch
Soll | 5000 Umsatzerlöse eig. Erzeugnisse | Haben | |
Forderungen aLL (Rücksendung) | 1.000 € | Forderungen aLL | 2.000 € |
GuV | 1.000 € | ||
2.000 € | 2.000 € |
Soll | 2400 Forderungen aLL | Haben | |
Umsatzerlöse eig. Erzeugnisse/Umsatzsteuer | 2.380 € | Umsatzerlöse eig. Erzeugnisse/Umsatzsteuer (Rücksendung) | 1.190 € |
SBK | 1.190 € | ||
2.380 € | 2.380 € |
Soll | 4800 Umsatzsteuer | Haben | |
Forderungen aLL (Rücksendung) | 190 € | Forderungen aLL | 380 € |
Hinweise: Aus Vereinfachungsgründen werden im Hauptbuch die Konten SBK und GuV nicht dargestellt. Darüber hinaus wird das Konto Umsatzsteuer nicht abgeschlossen. Die Buchung der Rücksendung ist grün hervorgehoben.
Viel Erfolg beim Üben.