Die Darstellung der Bedürfnisse als Pyramide ist allerdings eine Interpretation seiner Arbeit durch andere, stammt also nicht von Maslow selbst, der diese Darstellung als zu statisch ansah. So muss ein Bedürfnis nicht zu 100 % erfüllt sein, bevor Bedürfnisse der nächsten Ebene angestrebt werden können. Je nach der Persönlichkeitsstruktur kann es auch passieren, dass Bedürfnisebenen übersprungen werden.
Abschließend sei Interessierten die weiterführende Lektüre unter https://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bedürfnishierarchie empfohlen.
"Bedarf ist der Teil der Bedürfnisse, der sich mit dem zur Verfügung stehenden Einkommen erfüllen lässt." (Härtl, J.; Merkel, W.: Volkswirtschaftslehre, Berlin, 2002, S. 7). Besteht also die Möglichkeit, ein Bedürfnis mittels Kaufkraft (= Geld) zu erfüllen, so spricht man im volkswirtschaftlichen Sinn von einem Bedarf. Bedürfnisse, die nicht mit Geld befriedigt werden können, spielen für den Bedarf im volkswirtschaftlichen Sinn keine Rolle.
Ein Bedürfnis kann dabei noch sehr abstrakt bzw. sehr unbestimmt sein (z. B. Durst). Es ist nicht non vornherein klar, welches Gut zum Löschen des Durstes getrunken wird. Das ist aber entscheidend, wenn man wissen will, ob die Möglichkeit eines Kaufs besteht. Ein Bedarf sind daher auch konkretisierte bzw. bestimmte Bedürfnisse (vgl.: Seidel, H.: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre, Troisdorf, 28. Auflage, S. 12).
Beispiel: Lisa geht gern ins Kino. Eine Kinokarte kostet 10 €. Lisa hat von ihrer Oma 100 € geschenkt bekommen.
Lisa möchte ins Kino gehen (Bedürfnis). Sie will den Film Jura Forest sehen (Konkretisierung). Das Geld zum Besuch des Kinos besitzt sie (Kaufkraft). Daher wird das Bedürfnis ein Bedarf.
In der Volkswirtschaftslehre werden Bedarfe oftmals auch kategorisiert (z. B. in Grundbedarf, Luxusbedarf etc.). Ein Grundbedarf wäre zum Beispiel das tägliche Brot zum Frühstück. Zum Luxusbedarf würde man ein teures Auto zählen.
Wird der Bedarf am Markt wirksam, so spricht man von einer Nachfrage (vgl. Härtl, J.; Merkel, W.: a.a.O., S. 7). Der Kauf findet statt, wenn ein Angebot am Markt vorhanden ist.
Der Markt ist also der Ort des Aufeinandertreffens eines Angebots und einer Nachfrage.
Märkte können sehr unterschiedlich ausgeformt sein. Märkte, bei denen der Anbieter (z. B. der Schuhverkäufer) mit dem Nachfrager (z. B. Schuhkäufer) spricht und eventuell auch handelt, werden als klassische Märkte bezeichnet. Daneben gibt es zunehmend auch Märkte im Internet, die als Online-Märkte bezeichnet werden. Bei ihnen stehen sich der Nachfrager und Anbieter nicht mehr von Angesicht zu Angesicht gegenüber, sondern nur noch virtuell.
Die folgende Abbildung soll die Mengenverhältnisse von Bedürfnissen, Bedarf, Nachfrage verdeutlichen und den Markt als Ort des Aufeinandertreffens von Nachfrage und Angebot zeigen. Im Unterricht wird diese Abbildung gern verwendet, um Zusammenhänge erläutern zu lassen.
Abbildung: Zusammenhänge zwischen Bedürfnissen, Bedarf, Nachfrage, Markt und Angebot
Viel Erfolg beim Üben.