Anmerkungen zur Abbildung: Die orangefarbene Linie umfasst alle im Brainstroming entwickelten Ideen. Sie sind noch unkonkretisiert und noch in viele Richtungen gehend. Es fehlt noch ein von allen gemeinsam entwickelter Fokus auf einen Ideenschwerpunkt. Daher ist die Linie wacklig und zum Teil weit ausladend gezeichnet. Erst in der Konkretisierungsphase werden die Ideen sortiert und bewertet. Es wird ein Fokus auf einen Teil der Ideen gelegt. Daher umfasst die blaue Linie nicht die gesamte Fläche, sondern der Kreis stellt einen eindeutigen Fokus auf einen Teil der Ideen dar. Zudem kann es passieren, dass auch in dieser Phase noch neue Ideen in die Diskussion eingebracht werden, die noch nicht in der Brainstormingphase genannt wurden. Der blaue Kreis geht also über die orangefarbene Linie hinaus.
Meist werden in den Workshops viele Ideen zur Lösung eines Problems entwickelt und damit sind dann viele potenzielle Projektideen geboren. Aufgrund der zur Verfügung stehenden Ressourcen (z. B. Personal) ist es üblich, dass nicht alle Projektideen gleichermaßen verwirklicht werden können.
Daher erfolgt im Anschluss an die Kreativphase meist durch die Geschäftsführung und/oder andere an der Projektinitiierung beteiligten Personen eine zweite Draufschau auf die Ideen, um sie zunächst grob zu bewerten. Dabei ist es sinnvoll auch andere Mitarbeiter unterschiedlicher Qualifikationen einzubeziehen (z. B. Techniker, Kostenrechner usw.).
Im Rahmen der (zunächst groben) Ideenbewertung wird nochmals und etwas vertiefter geschaut, ob die Durchführung eines Projektes auf Basis der Projektidee auch wirklich das Ursprungsproblem lösen könnte und ob es noch mögliche positive Effekte auf andere Bereiche haben könnte (z. B. könnte ein einfacher Bestellvorgang auch weniger Personal benötigen und damit die Personalabteilung entlasten). Zusätzliche positive Effekte auf andere Bereiche könnten die Notwendigkeit zur Durchführung des Projektes erhöhen. Zudem wird analysiert, welche Ressourcen (Personal, finanzielle Mittel) ungefähr für das Projekt notwendig sein würden.
Entscheidet man sich für die Durchführung eines Projektes, so wird es in die nächste Phase, in die so genannte Projektdefinition, überführt. In dieser zweiten Phase wird die Sinnhaftigkeit des Projektes zur Lösung des Problems so genau wie möglich untersucht. Zudem wird in der Folgephase geschaut, welche Ressourcen zur erfolgreichen Projektdurchführung benötigt werden und welche Risiken mit der Projektdurchführung verbunden sind.
Ist eine Projektidee ausgewählt und zur vertieften Analyse festgelegt, so kann zum Übergang in die zweite Phase Projektdefinition eine Projektskizze angefertigt werden.
Hier ein Beispiel für eine Projektskizze:
Projektskizze | ||
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1 | Vorläufiger Arbeitstitel des Projekts | Titel |
2 | Einreicher/Ansprechpartner | Vorname, Nachname, Funktion, Kontaktdaten |
3 | Vorläufige Umschreibung des Projektziels |
|
4 | Verwertbarkeit der Ergebnisse des Projekts | erwartbarer Nutzen
|
5 | Risiken des Projekts | Beschreibung möglicher Probleme, Hindernisse und Risiken |
6 | Umsetzung, Meilensteine | Beschreibung der wesentlichen Schritte (grob umrissen), Darstellung der grundlegenden Struktur |
7 | Laufzeit/Terminierung | möglicher Start- und Endtermin des Projekts |
8 | Benötigte Ressourcen | Abschätzung der Kosten: Sachmittel, Reisen, Personal, externe Beratung, Veranstaltungen etc. |
Selbstverständlich kann nach der erfolgreichen Projektinitiierung nur ein Teil der Projektskizze vollständig ausgefüllt werden (z. B. Projekttitel, Einreicher, Ansprechpartner, eventuell schon eine, wenn auch ungenaue, Umschreibung des Projektziels usw.). Einige Inhalte der Projektskizze können zum Ende der Projektinitiierung nur sehr grob geschätzt und damit lückenhaft eingetragen werden (z. B. Finanzierung usw.).
Im Laufe der zweiten Phase (Projektdefinition) werden alle Punkte durch Analysen und Recherchen Schritt für Schritt ausgefüllt bzw. befüllt und damit mehr und mehr konkretisiert. Die Projektskizze ist ein laufendes Arbeitspapier bzw. ein working document, welches bis zum Ende der zweiten Phase regelmäßig vervollständigt wird.
Zum Abschluss soll die Projektskizze ungefähr einen Umfang von 3-5 Seiten haben. Da es jedoch keine allgemeine Festlegung hierfür gibt, können auch hier betriebsindividuell andere Vorgaben gemacht werden.
Über die Projektskizze kann Außenstehenden sowie den Teilnehmern am Projekt jederzeit der Stand des Projektes in kurzer und knapper Form mitgeteilt werden.
Der Verantwortliche der Projektskizze ist in der Regel auch der spätere Projektleiter.
Viel Erfolg beim Üben.