Das 1 Stück Kuchen multipliziert mit dem Faktor 2,5 ergibt den Preis von 2,50 €: 1 · 2,5 = 2,5.
Damit haben wir den Proportionalitätsfaktor und könnten bereits ausrechnen, was 2 Stück Kuchen kosten, nämlich
2 · 2,5 = 5. Aber warum und wie kommt dieser Faktor von 2,5 zu den 2 Stück Kuchen? Warum können und dürfen wir denselben Faktor verwenden? Wir wissen ja, dass 2 Stück Kuchen 5 Euro kosten, aber es fehlt noch die Erklärung:
Da ist sie, die Proportionalität: die 2 Kuchenstücke und der Preis stehen auch im Verhältnis von 1 zu 2,5.
Der Rest ist genial einfach, man muss ihn nur sehen: In den beiden rot hervorgehobenen Gleichungen steht auf der rechten Seite jeweils der Faktor 2,5. Dass 2,5 = 2,5 ist, lässt sich schwer bestreiten. Daraus folgend gilt aber auch:
2,50 : 1 = 5,00 : 2 |
Damit liegt eine einfache Gleichung vor, die man lösen kann. Wir setzen für die 5 ein x ein, denn das ist ja die gesuchte Größe in der Frage Wie viel kosten 2 Stück Kuchen, wenn 1 Stück 2,50 Euro kostet?
2,50 : 1 = x : 2 |
Jetzt stellen wir die Gleichung nach x um und lösen sie:
2,50 : 1 | = | x : 2 | · 2 |
(2,50 : 1) · 2 | = | x |
x | = | 5 |
Das war schon alles. Das schöne an diesem Ansatz ist, dass er universell ist. Denn aus mathematischer Sicht ist es egal, ob man die Stückzahl von Kuchen zum Preis ins Verhältnis setzt oder den Preis zur Stückzahl von Kuchen. Man kann auch Preis zu Preis und Stückzahl zu Stückzahl ins Verhältnis setzen - die Lösung ist die gleiche:
1 : 2,50 | = | 2 : 5,00 | => | Proportionalitätsfaktor = 0,4 |
1 : 2 | = | 2,50 : 5,00 | => | Proportionalitätsfaktor = 0,5 |
2 : 1 | = | 5,00 : 2,50 | => | Proportionalitätsfaktor = 2 |
Setzen Sie in allen Beispielen zur Probe für die 5 ein x ein, stellen Sie nach x um und lösen Sie die Gleichungen. Das Ergebnis ist immer 5, denn alle Umformungen ergeben x = (2,50 : 1) · 2. Dabei ist alles mathematisch sauber formuliert.
In den meisten Lehrbüchern zur kaufmännischen Mathematik tauchen bei Dreisatzaufgaben Brüche auf. Dabei wird mit Begriffen wie gedachter Bruchstrich operiert und erklärt, was auf und unter diesen gedachten Bruchstrich geschrieben werden muss. Das ist unnötig, denn es handelt sich um einfache Mathematik.
Man kann nämlich eine Division als Bruch schreiben:
2,50 : 1 = | 2,50 |
1 |
Beide Ausdrücke in der Gleichung sind identisch, sie sind nur anders geschrieben: einmal als Division und einmal als Bruch. Wenn wir unsere komplette Gleichung als Bruch schreiben, sieht das so aus:
2,50 | = | 5,00 |
1 | 2 |
Jetzt setzten wir noch x für die gesuchte Größe ein:
2,50 | = | x |
1 | 2 |
Wir stellen nach x um:
x = | 2,50 · 2 |
1 |
Nun setzen wir auch die Einheiten ein:
x = | 2,50 € · 2 Stück Kuchen |
1 Stück Kuchen |
Da sich bei der Division von 2 Stück Kuchen durch 1 Stück Kuchen die Einheit wegkürzt, bleibt als Ergebnis:
x = 5,00 € |
Das war schon alles. Der Vorteil der Schreibweise in Brüchen ist, dass man sehen kann, welche Zahlen miteinander gekürzt werden können (falls möglich), und mit kleineren Zahlen lässt sich einfacher rechnen. Außerdem sieht man, wie eine Einheit durch Kürzen wegfällt.
Vorher wussten wir, dass 2 Stück Kuchen 5 Euro kosten, jetzt sollten wir wissen, warum es 5 Euro sind, nämlich aufgrund des proportionalen Verhältnisses.
Die Lösung der Aufgabe besteht dabei aus drei Schritten:
Dabei ist die Frage, ob Sie in der Gleichung Brüche verwenden oder die Division ausschreiben, völlig unerheblich für die Lösung. Verwenden Sie die Schreibweise, die Ihnen mehr liegt oder die in Ihrer Berufsschule gefordert wird.
Als letzter Hinweis für Interessierte, die sich Proportionalität bildlich vorstellen wollen: Das konkrete proportionale Verhältnis ist eine lineare Funktion, die durch den Ursprung des x-y-Koordinatensystems verläuft (0 Stück Kuchen kosten 0 Euro) und beim x-Wert von 1 (= 1 Stück Kuchen) den y-Wert des Proportionalitätsfaktors (= 2,50 Euro, der Preis pro Stück) hat. Der Rest ist Arbeit mit dem Lineal und Ablesen ...
Die Übungsaufgaben drehen sich nicht nur um Kuchen und Preise, und es werden auch kompliziertere Zahlen verwendet.
Worauf es wirklich ankommt, ist das Verstehen der Aufgabe und das Formulieren der Verhältnisgleichung. Das Ausrechnen ist nicht schwer - es gibt ja Taschenrechner.
Beispielaufgabe |
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Wie viel muss man für 20 Tuben Tomatenmark bezahlen, wenn 12 Tuben Tomatenmark 34,68 € kosten? |
Lösung |
gegeben: 36,48 € für 12 Tuben Tomatenmark |
gesucht: x € für 20 Tuben |
=> proportionales Verhältnis |
Lösung: x = (36,48 · 20) : 12 |
x = 60,80 € |
Zu jeder Aufgabe gibt es einen Lösungsvorschlag mit Lösungsweg. Der Lösungsvorschlag richtet sich nach dem Text in der Aufgabe. Es wird versucht, das Verhältnis der Aufgabe in gegeben und gesucht kurz und präzise zu formulieren. In gesucht steht immer der gesuchte Wert x vorn.
Die Gleichung für die Lösung ist die lange Form der nach x umgestellten Verhältnisgleichung mit allen eingesetzten Werten. Die Klammern sind zwar nicht nötig, aber sie sollen verdeutlichen, welche Zahlen "zusammengehören". Man könnte die Gleichung auch als Bruch schreiben, das erfordert in HTML aber ziemlich viel Markup.
Viel Erfolg beim Üben.