Rewe
Rewe-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

20.4 Grundlagen der Bilanzanalyse: Deckungsgrade - Berechnungen

Die Aufgaben

Diese Aufgabe stellt Übungen zur Berechnung des Deckungsgrades 1 und 2 zur Verfügung.

Dabei wird zu jeder Aufgabe, eine vereinfachte und unaufbereitete Bilanz vorgegeben. Ist zur Berechnung eine aufbereitete Bilanz gewünscht, so ist der Button Bilanz aufbereiten zu klicken. Danach steht zur Berechnung der Deckungsgrade eine aufbereitete Bilanz zur Verfügung.

Eine Aufgabe sieht zum Beispiel so aus:

Bilanz der Möbelfabrik Wurm (vereinfachte Darstellung), Jahr 2013
AktivaPassiva
I. AnlagevermögenI. Eigenkapital911.000 €
 1. Grundstücke und Bauten450.000 €
 2. TA/Maschinen90.000 €
 3. Fuhrpark110.000 €
 4. BGA150.000 €
II. UmlagevermögenII. Fremdkapital
 1. Vorräte250.000 € 1. langfristige Darlehen190.000 €
 2. Forderungen110.000 € 2. Verbindlichkeiten aLL.110.000 €
 3. Kasse25.000 € 3. Umsatzsteuer9.000 €
 4. Bank35.000 €
1.220.000 €1.220.000 €
Zu berechnenden Bilanzkennziffern
1.)Deckungsgrad 1:  %
2.)Deckungsgrad 2:  %

Wie eine aufbereitete Bilanz aussieht, lesen Sie weiter unten im Text.

In den Protokollen wird nicht die gesamte Bilanz gespeichert, sondern nur der Fehler bei der entsprechenden Bilanzkennziffer, das sieht zum Beispeil so aus:

Das dürfte zur Ermittlung der Fehlerschwerpunkte reichen.

Hinweise für Lehrkräfte

In der Praxis werden die Bilanzkennziffern meist aus einer aufbereiteten Bilanz ermittelt. Demgegenüber werden sowohl in schulischen Lehrbüchern als auch kaufmännischen Abschlussprüfungen die Bilanzkennziffern aus einer vereinfachten bzw. nicht praxisgerechten und nicht aufbereiteten Bilanz errechnet. Der Grund dafür liegt in der zusätzlich abgeforderten Transferleistung der Schüler, die bei dieser Form von Aufgaben neben der Berechnung der Bilanzkennziffer zusätzlich noch die dahinterliegenden Bilanzpositionen kennen müssen. Das Lernnetz24 gibt zunächst eine vereinfachte nicht aufbereitete Bilanz vor, um die oben beschriebene Transferleistung der Schüler zu unterstützen. Kann der Schüler die Bilanz nicht "im Kopf" aufbereiten, so steht ein Button zur Bilanzaufbereitung zur Verfügung.

Darüber hinaus wird bei den Aufgabenstellungen innerhalb der Bilanzen auf Positionen der Jahresabgrenzung und der Rückstellungen verzichtet. Auch dies geschieht in Anlehnung an die meisten kaufmännischen Abschlussprüfungen.

Zum Verständnis: Grundsätzliches zur Bilanzaufbereitung

Im Rahmen der Übung wird eine vereinfachte, nicht aufbereitete Bilanz der Möbelfabrik Wurm. e. Kfm.in Kontenform vorgegeben:

Bilanz zum 31. Dezember ....
AktivaPassiva
I. AnlagevermögenI. Eigenkapital740.000 €
1. Grundstücke und Bauten300.000 €
2. TA Maschinen200.000 €
3. Fuhrpark100.000 €
4. BGA50.000 €
II. UmlaufvermögenII. Fremdkapital
1. Vorräte200.000 €1. langfristige Darlehen200.000 €
2. Forderungen20.000 €2. Verbindlichkeiten aLL.50.000 €
3. Kassenbestand50.000 €3. Umsatzsteuer10.000 €
4. Bankguthaben80.000 €
1.000.000 €1.000.000 €

Aufbereitung der Bilanz

Aufbereitung der Bilanz bedeutet, dass einzelne Posten der Bilanz zusammengeführt werden. Im Beispiel werden auf der Aktiva jeweils die Posten Anlagevermögen und Umlaufvermögen zusammengefasst. Auf der Passiva wird das Fremdkapital in zwei Bereiche zusammengeführt: erstens ein Posten für das langfristige und ein Posten für das kurzfristige Fremdkapital. Das Eigenkapital ist als Summe schon vorhanden.

Diese Vorgehensweise und Strukturierung erleichtert die darauf folgende Bilanzanalyse.

Aufbereitete Bilanz der Möbelfabrik Wurm e.Kfm.
AktivaBerichtsjahr in T€PassivaBerichtsjahr in T€
Anlagevermögen650Eigenkapital740
Umlaufvermögen350Fremdkapital
  1. langfristig
  2. kurzfristig

200
60
Bilanzsumme1000Bilanzsumme1000

Zum langfristigen Fremdkapital gehören alle Darlehen mit einer langen Laufzeit. Das Lehrbuch Schmolke/Deitermann zählt zu den langfristigen Darlehen alle Darlehen mit einer Laufzeit von 5 Jahren (vgl. Schmolke/Deitermann: Industrielles Rechnungswesen, 35. Auflage, 2007, Braunschweig, S. 194).

Dem kurzfristigen Fremdkapital im Sinne der Deckungsgradrechnung gehören alle mittelfristigen und kurzfristigen Darlehen sowie alle Lieferverbindlichkeiten und Umsatzsteuerverbindlichkeiten an.

Hinweis: Für die Bilanzanalyse wurde die aufbereitete Bilanz dahin gehend vereinfacht, dass die Zahlen in T€ angegeben sind. Dadurch sollen die Rechnungen in den Aufgaben vereinfacht werden. Ein Vertippen auf dem Taschenrechner wird so eher vermieden.

Zudem ist es in der Praxis durchaus üblich, auch Bilanzposten zu runden und die gerundeten Zahlen in der aufbereiteten Bilanz darzustellen. Die grundsätzliche Aussagekraft der einzelnen Anteilsquoten wird dadurch nur wenig beeinträchtigt.

Berechnung der Deckungsgrade

Im Folgenden wird die Berechnung der jeweiligen Deckungsgrade auf der Basis der aufbereiteten Bilanz dargestellt.

Deckungsgrad 1:

Deckungsgrad 1=Eigenkapital · 100
Anlagevermögen
Deckungsgrad 1=740 T€ · 100
650 T€

Deckungsgrad 1 = 113,85 % (auf zwei Stellen gerundet)

Deckungsgrad 2:

Deckungsgrad 2=(Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) · 100
Anlagevermögen
Deckungsgrad 2=(740 T€ + 200 T€) · 100
650 T€

Deckungsgrad 2 = 144,62 % (auf zwei Stellen gerundet)

Viel Erfolg beim Üben.