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VWL-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

3.1 Nachfrage und Nachfragekurve - Multiple Choice

Die Aufgaben

Mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests können Fragen mit folgenden Schwerpunkten geübt werden:

Bitte beachten Sie: Die einzelnen Aufgaben werden zur Laufzeit generiert. Dabei gibt es zu jeder Frage mehrere sprachlich und inhaltlich unterschiedliche Varianten. Das heißt, dass sich die Tests beim wiederholten Üben unterscheiden. Es ändert sich die Reihenfolge der Fragen, die Reihenfolge der Distraktoren in der jeweiligen Frage und es gibt unterschiedliche Formulierungen der Fragen und der Distraktoren. Es hat also keinen Sinn, sich zu merken, dass bei Frage 1 die Antwort 2 richtig ist usw., sondern man muss jedes Mal die Fragestellung neu erfassen und beantworten.

Zu den einzelnen Antworten erhalten Sie bei der Kontrolle weiterführende Erläuterungen.

Nachfrage

Nachfrage ist das aktive Handeln am Markt, mit dem Wunsch etwas zu kaufen. Ob der Kauf zustande kommt, hängt von vielen Faktoren ab. Einer ist dabei der Preis. Aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle: Preis der Substitutionsgüter (Preis eines möglichen Ersatzgutes), Preis der Komplementärgüter (Preis des Gutes, was mit dem zu kaufendem Gut kombiniert werden muss), Mode, Haltbarkeit usw.

Unterschieden wird die Nachfrage in individuelle Nachfrage und Gesamtnachfrage.

Beispiel 1: individuelle Nachfrage

Jutta geht in einen Supermarkt und möchte für 6 € zwei Familienpackungen Eiscreme kaufen.

Bei der individuellen Nachfrage wird nur eine Person betrachtet.

Beispiel 2: Gesamtnachfrage bei einem Preis

In Berlin möchten beim Konzert Die Zauberflöte an der Abendkasse 300 Personen eine Eintrittskarte zu je 10 € kaufen.

Bei der Gesamtnachfrage werden alle Nachfrager auf einem betrachteten Markt (hier im Beispiel der Markt der Konzertkarten an der Abendkasse) zusammengefasst. Die Gesamtnachfrage ist damit das Ergebnis individueller Nachfragen.

Volkswirtschaftlich ist in der Regel nicht die individuelle Nachfrage interessant, sondern es wird vielmehr die Gesamtnachfrage am Markt oder eines Teilmarktes betrachtet.

Dabei steht meistens die Betrachtung des Zusammenhangs zwischen Preisen und den jeweils dazugehörigen nachgefragten Mengen im Mittelpunkt.

Beispiel 3: Gesamtnachfrage bei unterschiedlichen Preisen

Angenommen es wird in Miniland ein Konzert veranstaltet. Aufgeschlüsselt nach Preisgruppen liegt folgende Gesamtnachfrage vor:

Preisgruppe (PG)EuroNachfrage
1021.000
2618.000
31215.000
41812.000
5249.000
6306.000
7363.000
8420

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass mit steigendem Preis die Nachfrage sinkt. Diese übliche Regelhaftigkeit wird auch als Gesetz der Nachfrage bezeichnet.

Nachfragekurve

Zeichnet man die Gesamtnachfrage in ein Koordinatensystem ein, so erhält man die Nachfragekurve bzw. eine Preis-Absatz-Funktion (PAF). Eine Preis-Absatz-Funktion liegt immer dann vor, wenn ausschließlich die Beziehung zwischen dem Preis und der Menge betrachtet wird. Dabei wird der Preis auf der y-Achse und die Menge auf der x-Achse dargestellt.

Abbildung: Nachfragekurve der Gesamtnachfrage (Daten aus Beispiel 3)

Abbildung: Nachfragekurve

Die ideale Nachfragekurve hat einen fallenden Verlauf, da gemäß dem Gesetz der Nachfrage mit steigendem Preis weniger nachgefragt wird. In diesem fallenden Kurvenverlauf zeigt sich auch das Gesetz vom abnehmenden Nutzenzuwachs. Jede zusätzlich konsumierte Einheit eines Gutes stiftet einen geringeren Nutzenzuwachs (auch als fallender Grenznutzen bezeichnet). Daher wird eine zusätzliche Einheit nur dann konsumiert, wenn auch der Preis des betrachteten Gutes sinkt.

Sättigungsmenge

Würde der Preis auf 0 € sinken, d. h. das Konzert würde für alle Personen gratis sein, so würden sich 21.000 Personen das Konzert anschauen. Weitere Personen hätten kein Interesse daran. Der Markt ist bei dieser Menge gesättigt.

Prohibitivpreis

Der Prohibitivpreis liegt im Beispiel bei 42 €. Bei diesem Preis würde am Markt keine Nachfrage existieren und das Konzert vor leeren Rängen stattfinden.

Hinweis

Im Beispiel 3 (Gesamtnachfrage in Miniland) wurde nur die Beziehung zwischen dem Preis und der Nachfragemenge betrachtet und auf dieser Basis die Nachfragekurve gezeichnet. In der allgemeinen Nachfragetheorie der Volkswirtschaftslehre wird jedoch angenommen, dass die von den Haushalten nachgefragte Menge (xn) eines Gutes neben dem Preis (p1) auch von anderen Faktoren abhängig sein kann. Unter anderem: von den Preisen anderer Güter (p2, ..., pn), vom Einkommen (y) und dem Vermögen (w) der Haushalte, von der Bedürfnisstruktur und der Nutzeneinschätzung (u) der Haushalte usw. Die allgemeine Nachfragefunktion wäre dann jedoch sehr komplex: xn1 = f(p1, p2, ..., pn, y, w, u, ...). Da es sehr viel schwieriger wäre, Einsicht in die komplexen Zusammenhänge zu gewinnen, wenn sich alle Bestimmungsgründe (z. B. Preis der anderen Güter, Einkommen) gleichzeitig ändern, wird in der Regel nur ein Bestimmungsfaktor (z. B. Preis) untersucht. Alle anderen Faktoren werden dabei als unverändert (konstant) angenommen (Ceteris-paribus-Klausel = Einschränkung der Abhängigkeiten durch Isolierung).

Wird in den Schulbüchern also allgemein von einen Nachfragefunktion (Nachfragekurve) gesprochen, so ist üblicherweise damit die spezielle Nachfragefunktion in Form der Preis-Absatz-Funktion (x1 = f(p1)), die oben in der Aufgabenstellung gezeichnet wurde, gemeint.

Viel Erfolg beim Üben.