Mit Hilfe eines Multiple-Choice-Tests können Fragen rund um das Thema unvollkommenes Polypol mit folgenden Schwerpunkten geübt werden:
Hinweis: Um die Preisbildung im unvollkommenen Polypol zu verstehen, ist die genaue Kenntnis der Bedingungen des vollkommenen Marktes unerlässlich (siehe Thema 3.5 Vollkommene und unvollkommene Märkte ff.).
Bitte beachten Sie: Die einzelnen Aufgaben werden zur Laufzeit generiert. Dabei gibt es zu jeder Frage mehrere sprachlich und inhaltlich unterschiedliche Varianten. Das heißt, dass sich die Tests beim wiederholten Üben unterscheiden. Es ändert sich die Reihenfolge der Fragen, die Reihenfolge der Distraktoren in der jeweiligen Frage und es gibt unterschiedliche Formulierungen der Fragen und der Distraktoren. Es hat also keinen Sinn, sich zu merken, dass bei Frage 1 die Antwort 2 richtig ist usw., sondern man muss jedes Mal die Fragestellung neu erfassen und beantworten.
Zu den einzelnen Antworten erhalten Sie bei der Kontrolle weiterführende Erläuterungen.
Zunächst sei an die Prämissen erinnert, die für das Vorliegen eines vollkommenen bzw. unvollkommenen Polypols (s. auch Thema 3.5) notwendig sind. Ein vollkommenes Polypol liegt vor bei:
Fehlt eine oder mehrere dieser Bedingungen, so ist das Polypol unvollkommen, was im Gegensatz zum Modell des vollkommenen Marktes in der Realität die Regel ist. Gründe dafür sind unter anderem:
Im unvollkommenen Polypol ergeben sich für die Unternehmen dadurch Möglichkeiten zur Preisgestaltung. Gelingt es Unternehmen zum Beispiel mittels Werbung individuelle Präferenzen der Verbraucher zu den eigenen Produkten aufzubauen, dann können auch höhere Preise, ähnlich wie Monopolisten, festgelegt werden. Die Kunden bleiben dann aufgrund der Markenbindung trotz einer Preiserhöhung ihren Produkten treu und wechslen nicht zur Konkurrenz.
Der Ökonom Erich Gutenberg (1987 - 1984) hat das Verhalten der Anbieter und Nachfrager im unvollkommenen Polypol erstmals beschrieben und wie folgt als doppelt-geknickte-Preis-Absatz-Funktion graphisch dargestellt:
Abbildung: Preisabsatzfunktion im unvollkommenen Polypol (doppelt-geknickte-Preis-Absatz-Funktion)
Im sogenannten Intervall des monopolistischen Absatzbereiches kann eine eigenständige Preispolitik durchgeführt werden, d. h. der Preis kann entsprechend den eigenen Gewinnvorstellungen in der Regel erhöht werden. Der Intervallbereich ist dabei das Ergebnis eigenständiger Marketingpolitik.
Im monopolistischen Absatzbereich, in welchem der Kunde dem Unternehmen besonders treu ergeben ist, ist die Nachfrageelastizität daher unelastisch, d. h. Preiserhöhungen führen zu unterproportionalen Abwanderungen von Kunden (s. a. Thema 3.2 Direkte Preiselastizität der Nachfrage).
Beispiel für eine unelastische Preisreaktion
Die Möbelfabrik Wurm e. Kfm. erhöht im Intervall des monopolistischen Absatzbereiches den Preis der Regale um 10 %. Der Rückgang des Absatzes beträgt -5 %. Die Elastizitätskoeffizient der direkten Preislelastizität beträgt – 0,5 und zeigt damit eine Unelastizität an.
Preiserhöhungen bis zum oberen Grenzpunkt führen damit zu erhöhten Umsätzen.
Die Größe des Intervalls des monopolistischen Absatzbereiches wird von der Intensität der Marktunvollkommenheit bestimmt. Je stärker die Präferenzen der Nachfrager, je größer die Heterogenität der Güter und je unvollständiger die Markttransparenz sind, desto größer ist in der Regel das Intervall des monopolistischen Absatzbereiches.
Grundsätzlich wird ein Unternehmen, welches Vorteile aus der Marktunvollkommenheit hat, den monopolistischen Absatzbereich mit Hilfe von absatzpolitischen Instrumenten (z. B. Werbung) zu erhalten bzw. auszubauen versuchen.
Wird der Preis jedoch zu hoch, d. h. liegt er oberhalb des Intervalls des monopolistischen Absatzbereiches, dann wandern die Kunden ab. Der Elastizitätskoeffizient der Absatzfunktion ist oberhalb des monopolistischen Absatzbereiches negativ elastisch, d. h. der Umsatz des Unternehmens würde zurückgehen. Ein Unternehmen möchte diese Reaktion in der Regel verhindern.
Würde das Unternehmen den Preis unterhalb der unteren Grenze des monopolistischen Absatzbereiches absenken, so würde das Unternehmen überproportional Kunden hinzugewinnen. Der sinkende Preis und die erhöhte Menge müssen für ein Unternehmen jedoch nicht zwingend von Vorteil sein, weil der höhere Absatz zum Beispiel durch Kapazitätsgrenzen beschränkt sein kann.
Da es sehr viele Konkurrenten und viele Nachfrager am Markt gibt, ist eine Verdrängung der Konkurrenz über den Preis unwahrscheinlich.
In den meisten Fällen bleiben daher Unternehmen bezüglich der Preisbildung im Intervall des monopolistischen Preisspielraums.
Viel Erfolg beim Üben.