Im Rahmen dieser Aufgaben sollen Geschäftsfälle, bei denen geleisteten Anzahlungen (Vorauszahlungen) Berücksichtigung finden, geübt werden.
Eine Aufgabe sieht zum Beispiel so aus:
Der Geschäftsfall
Gemäß der Vertragsvereinbarung bezahlt das Unternehmen Wurm auf eine Lieferung von Rohstoffen (Holz) im Wert von 100.000 € netto dem Holzlieferanten Meyer eine Anzahlung von 10 % sofort per Banküberweisung. Buchen Sie bitte die Anzahlung. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.
Soll | Haben | Soll | Haben |
€ | € | ||
€ | € |
Je nach Aufgabentext sind neben der Buchung folgende Beträge zu berechnen:
Die Buchung der Anzahlung, der Gesamtrechnung, der Verrechnung der Anzahlung und der Restzahlung erfolgt grundsätzlich in vier Schritten:
Hinweis: Die Schritte 2 und 3 erfolgen in der Praxis in der Regel zur gleichen Zeit.
Zu Beginn des Geschäftsvorganges steht die Leistung der Anzahlung. Sie kann je nach Vereinbarung in bar oder auch per Banküberweisung erfolgen. Hauptsächlich zwei Gründe sprechen betriebswirtschaftlich für das Vereinbaren einer Anzahlung:
Gebucht wird die geleistete Anzahlung auf einem aktiven Bestandskonto, denn die Leistung geht der Lieferung voraus und stellt für den Käufer eine Forderung auf eine noch zu erbringende Leistung dar.
Zur Verbuchung der geleisteten Anzahlung stehen grundsätzlich zwei aktive Bestandskonten bereit:
Das Konto 0900 Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen steht also für Anzahlungen des Anlagevermögens und das Konto 2300 Geleistete Anzahlungen auf Vorräte für Anzahlungen des Umlaufvermögens.
Bei der Buchung ist zu beachten, dass mit der Anzahlung bzw. Vorauszahlung auch die Vorsteuer gebucht werden muss, denn Anzahlungen sind umsatzsteuerpflichtig. (§§ 13 und 15 Umsatzsteuergesetz)
Beispiel: Gemäß der Vertragsvereinbarung bezahlt das Unternehmen Wurm auf eine Lieferung von Rohstoffen (Holz) im Wert von 100.000 € netto dem Holzlieferanten Meyer eine Anzahlung von 10 % sofort per Banküberweisung. Buchen Sie bitte die Anzahlung. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.
Soll | Haben | Soll | Haben |
2300 Geleistete Anzahlungen auf Vorräte | 2800 Bank | 10.000,00 € | 11.900,00 € |
2600 Vorsteuer | 1.900,00 € |
Mit dem Eingang der bestellten Vorräte bzw. des Anlagevermögens geht dem Besteller eine Rechnung (Endabrechnung) über die gesamte Forderung zu. Auf der Rechnung ist in der Regel auch die Zahlung der Anzahlung vermerkt.
Zunächst wird die Gesamtrechnung ohne Berücksichtigung der Anzahlung erfasst bzw. gebucht. Anschließend wird die Anzahlung zurückgebucht.
Beispiel: Das Unternehmen Wurm erhält vom Holzlieferanten Meyer mit der Holzlieferung eine Rechnung über 100.000 € netto auf Ziel. Auf der Rechnung ist die vertragsgemäße und bereits durch das Unternehmen Wurm geleistete Anzahlung in Höhe von 10 % vermerkt. Buchen Sie bitte die Eingangsrechnung unter Berücksichtigung der Anzahlung. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.
Grundbuch
Soll | Haben | Soll | Haben |
6000 Aufwendungen für Rohstoffe | 4400 Verbindlichkeiten aLL | 100.000,00 € | 119.000,00 € |
2600 Vorsteuer | 19.000,00 € |
Soll | Haben | Soll | Haben |
4400 Verbindlichkeiten aLL | 2300 Geleistete Anzahlungen auf Vorräte | 11.900,00 € | 10.000,00 € |
2600 Vorsteuer | 1.900,00 € |
Zum Fälligkeitstermin muss die Rechnung unter Berücksichtigung schon geleisteter Anzahlungen ausgeglichen werden.
Beispiel: Das Unternehmen Wurm erhält vom Holzlieferanten Meyer mit der Holzlieferung eine Rechnung über 100.000 € netto auf Ziel. Auf der Rechnung ist die vertragsgemäße und bereits geleistete Anzahlung durch das Unternehmen Wurm in Höhe von 10 % vermerkt. Buchen Sie bitte den Ausgleich der Rechnung per Banküberweisung am Fälligkeitstermin.
Soll | Haben | Soll | Haben |
4400 Verbindlichkeiten aLL | 2800 Bank | 107.100,00 € | 107.100,00 € |
Hinweis: Der Restbetrag ergibt sich aus der Differenz des Gesamtbetrages (119.000,00 € brutto) und der geleisteten Anzahlung (11.900,00 € brutto).
Viel Erfolg beim Üben.