Rewe
Rewe-Trainer: Hinweise zu den Aufgaben zum Nachlesen

15.1 Geleistete Anzahlungen: Geschäftsfall als Text

Die Aufgaben

Im Rahmen dieser Aufgaben sollen Geschäftsfälle, bei denen geleisteten Anzahlungen (Vorauszahlungen) Berücksichtigung finden, geübt werden.

Eine Aufgabe sieht zum Beispiel so aus:

Der Geschäftsfall

Gemäß der Vertragsvereinbarung bezahlt das Unternehmen Wurm auf eine Lieferung von Rohstoffen (Holz) im Wert von 100.000 € netto dem Holzlieferanten Meyer eine Anzahlung von 10 % sofort per Banküberweisung. Buchen Sie bitte die Anzahlung. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.

Grundbuch
SollHabenSollHaben
 € €
 € €

Je nach Aufgabentext sind neben der Buchung folgende Beträge zu berechnen:

Grundlegendes zur Buchung von geleisteten Anzahlungen

Die Buchung der Anzahlung, der Gesamtrechnung, der Verrechnung der Anzahlung und der Restzahlung erfolgt grundsätzlich in vier Schritten:

  1. Buchung der Anzahlung
  2. Buchung der Gesamtrechnung
  3. Rückbuchung der Anzahlung
  4. Buchung der Restzahlung

Hinweis: Die Schritte 2 und 3 erfolgen in der Praxis in der Regel zur gleichen Zeit.

Schritt 1: Buchung der Anzahlung

Zu Beginn des Geschäftsvorganges steht die Leistung der Anzahlung. Sie kann je nach Vereinbarung in bar oder auch per Banküberweisung erfolgen. Hauptsächlich zwei Gründe sprechen betriebswirtschaftlich für das Vereinbaren einer Anzahlung:

  1. Der Lieferant erhält mittels der Anzahlung vor dem eigentlichen Warengeschäft oder der auszuführenden Dienstleistung vom Kunden Liquidität, die er u. a. zum Erbringen der Leistung verwenden kann bzw. aufgrund der Größe des Auftrags verwenden muss (z. B. Einkauf der zu erbringenden Leistung und/oder Materialien).
  2. Insbesondere bei Neukunden oder auch unsicheren Kunden stellt die Anzahlung eine Sicherheit dar.

Gebucht wird die geleistete Anzahlung auf einem aktiven Bestandskonto, denn die Leistung geht der Lieferung voraus und stellt für den Käufer eine Forderung auf eine noch zu erbringende Leistung dar.

Zur Verbuchung der geleisteten Anzahlung stehen grundsätzlich zwei aktive Bestandskonten bereit:

Das Konto 0900 Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen steht also für Anzahlungen des Anlagevermögens und das Konto 2300 Geleistete Anzahlungen auf Vorräte für Anzahlungen des Umlaufvermögens.

Bei der Buchung ist zu beachten, dass mit der Anzahlung bzw. Vorauszahlung auch die Vorsteuer gebucht werden muss, denn Anzahlungen sind umsatzsteuerpflichtig. (§§ 13 und 15 Umsatzsteuergesetz)

Beispiel: Gemäß der Vertragsvereinbarung bezahlt das Unternehmen Wurm auf eine Lieferung von Rohstoffen (Holz) im Wert von 100.000 € netto dem Holzlieferanten Meyer eine Anzahlung von 10 % sofort per Banküberweisung. Buchen Sie bitte die Anzahlung. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.

Grundbuch
SollHabenSollHaben
2300 Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 2800 Bank 10.000,00 € 11.900,00 €
2600 Vorsteuer1.900,00 €

Schritt 2 und 3: Buchung der Gesamtrechnung und Verrechnung der Anzahlung

Mit dem Eingang der bestellten Vorräte bzw. des Anlagevermögens geht dem Besteller eine Rechnung (Endabrechnung) über die gesamte Forderung zu. Auf der Rechnung ist in der Regel auch die Zahlung der Anzahlung vermerkt.

Zunächst wird die Gesamtrechnung ohne Berücksichtigung der Anzahlung erfasst bzw. gebucht. Anschließend wird die Anzahlung zurückgebucht.

Beispiel: Das Unternehmen Wurm erhält vom Holzlieferanten Meyer mit der Holzlieferung eine Rechnung über 100.000 € netto auf Ziel. Auf der Rechnung ist die vertragsgemäße und bereits durch das Unternehmen Wurm geleistete Anzahlung in Höhe von 10 % vermerkt. Buchen Sie bitte die Eingangsrechnung unter Berücksichtigung der Anzahlung. Es gilt der Umsatzsteuersatz von 19 %.

Grundbuch

Buchung der Gesamtrechnung
SollHabenSollHaben
6000 Aufwendungen für Rohstoffe 4400 Verbindlichkeiten aLL 100.000,00 € 119.000,00 €
2600 Vorsteuer19.000,00 €
Rückbuchung der Anzahlung
SollHabenSollHaben
4400 Verbindlichkeiten aLL 2300 Geleistete Anzahlungen auf Vorräte 11.900,00 € 10.000,00 €
2600 Vorsteuer1.900,00 €

Schritt 4: Restzahlung zum Fälligkeitstermin

Zum Fälligkeitstermin muss die Rechnung unter Berücksichtigung schon geleisteter Anzahlungen ausgeglichen werden.

Beispiel: Das Unternehmen Wurm erhält vom Holzlieferanten Meyer mit der Holzlieferung eine Rechnung über 100.000 € netto auf Ziel. Auf der Rechnung ist die vertragsgemäße und bereits geleistete Anzahlung durch das Unternehmen Wurm in Höhe von 10 % vermerkt. Buchen Sie bitte den Ausgleich der Rechnung per Banküberweisung am Fälligkeitstermin.

Grundbuch
SollHabenSollHaben
4400 Verbindlichkeiten aLL 2800 Bank 107.100,00 € 107.100,00 €

Hinweis: Der Restbetrag ergibt sich aus der Differenz des Gesamtbetrages (119.000,00 € brutto) und der geleisteten Anzahlung (11.900,00 € brutto).

Viel Erfolg beim Üben.